Rogge: Vertuschte Dopingproben? Unmöglich!

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IOC-Präsident Jacques Rogge hält die Vertuschung von Dopingproben für unmöglich
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IOC-Präsident Jacques Rogge hat Spekulationen um eine Vertuschung einer positiven Dopingprobe von Lance Armstrong zurückgewiesen. "Das ist meines Wissens nicht möglich", so Rogge.

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IOC-Präsident Jacques Rogge hat Spekulationen um eine Vertuschung einer positiven Dopingprobe des siebenmaligen Toursiegers Lance Armstrong zurückgewiesen.

"Meines Wissens ist es nicht möglich, einen positiven Test zu verstecken. Die WADA erhält das Ergebnis, die nationalen und internationalen Verbände auch. Eine Person kann nicht entscheiden, eine solche Angelegenheit unter den Teppich zu kehren", sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees dem US-Sportsender "ESPN".

Ein entsprechendes Vorgehen der Dopinglabore bestätigte auch Professor Wilhelm Schänzer: "Bis 2004 sind die Meldungen an den jeweiligen Dachverband und das IOC gegangen, danach hat die WADA die Aufgabe übernommen. Die bei uns eingehenden Proben sind generell anonym. Wir wissen die Sportart und ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Athleten handelt."

Grundsätzlich hält es Schänzer aber nicht für ausgeschlossen, dass Manipulation durch Bestechung von Kontrolleuren möglich ist.

"UCI hat alle Glaubwürdigkeit verloren"

Für Chefankläger Werner Franke ist die Sache jedenfalls klar. "Die UCI hat so viel Dreck am Stecken, da kann man Blumen drauf pflanzen. Es darf niemals Geldbeziehungen zwischen einem Kontrollorgan und zu kontrollierenden Personen geben. Das ist ein unmöglicher Zustand. Die UCI hat alle Glaubwürdigkeit verloren", sagte der Heidelberger Molekularbiologe.

In der Vorwoche hatte der Amerikaner Floyd Landis bei seinem umfassenden Dopinggeständnis behauptet, Armstrong habe ihm erzählt, er sei bei der Tour de Suisse 2002 "positiv auf Epo" getestet worden und habe dann ein "finanzielles Abkommen" mit dem damaligen UCI-Chef Hein Verbruggen getroffen, um den Test verschwinden zu lassen.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die UCI 2005 eine drei Jahre zuvor vereinbarte 100.000-Dollar-Spende von Armstrong erhalten hatte. Auch die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA hat angekündigt, Landis' Anschuldigungen nachzugehen.

Ermittlungen gegen Armstrong werden ausgeweitet