Greipel fährt Etappensieger Pineau hinterher

SID
Jerome Pineau fuhr vier Jahre für Bouygues, ehe er 2009 zu Quick Step wechselte
© Getty

Der Franzose Jerome Pineau hat den Sprintstars um Andre Greipel die Schau gestohlen und als erster Ausreißer beim 93. Giro d'Italia eine Etappe gewonnen.

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Der Franzose Jerome Pineau hat den Sprintstars um Andre Greipel die Schau gestohlen und als erster Ausreißer beim 93. Giro d'Italia eine Etappe gewonnen.

Der Quick-Step-Profi holte sich nach einer 140 Kilometer langen Flucht im Sprint einer dreiköpfigen Ausreißergruppe den Sieg auf der fünften Etappe über 162 Kilometer von Novara nach Novi Ligure. Die Plätze zwei und drei belegten Pineaus Landsmann Julien Fouchard und der Japaner Yukiya Arashiro. Greipel landete vier Sekunden zurück auf Platz acht.

Damit verpasste es Greipel auch, auf den zweiten Platz der Gesamtwertung hinter dem Italiener Vicenzo Nibali vorzurücken. Der gebürtige Rostocker, mit elf Saisonsiegen erfolgreichster Radprofi 2010, ist 26 Sekunden zurück nun Fünfter.

Nibali liegt unterdessen weiter vor seinen beiden italienischen Landsmännern und Teamkollegen Ivan Basso und Valerio Agnoli in Führung. Das Trio hatte am Mittwoch mit dem Liquigas-Team das Mannschaftszeitfahren über 33 Kilometer von Savigliano nach Cuneo gewonnen.

Am Freitag erste Bergetappe

Ob Greipel in der Gesamtwertung nochmal das Rosa Trikot angreifen kann, ist doch eher unwahrscheinlich. Am Freitag stehen die ersten Kletterpartien auf dem Programm. So geht es auf der 172 Kilometer langen sechsten Etappe von Fidenza Village nach Marina di Carrara am Tyrrhenischen Meer über zwei Berge der zweiten und einem der dritten Kategorie.

Schon bei den ersten beiden Flachetappen in den Niederlanden hatte Greipel einen Etappensieg verpasst und die Plätze vier und sechs belegt. Insbesondere nach dem Erfolg von Wouter Weylandt in Middelburg hatte der 27-Jährige Nerven gezeigt und war dabei sogar auf den Belgier losgegangen.

Dabei wollte sich Greipel beim Giro mit Etappensiegen für ein Tour-Ticket empfehlen. Der gebürtige Rostocker liefert sich derzeit mit dem britischen Teamkollegen Mark Cavendish, der nächste Woche bei der Kalifornien-Rundfahrt ins Geschehen eingreift, einen erbitterten Zweikampf um die Kapitänsrolle bei Columbia.

Winokurow in Lauerstellung

In Novi Ligure hatten sich die Sprinterteams bei der Aufholjagd verzockt. Die Ausreißergruppe, der auch lange Zeit Milram-Profi Paul Voß angehörte, rettete vier Sekunden ins Ziel. Voss hatte sich gut 20 Kilometer vor dem Ziel zurückfallen lassen, nachdem sein Bergtrikot erfolgreich verteidigt hatte.

Im Gesamtklassement dürfte in den nächsten Tagen wieder Alexander Winokurow ins Geschehen eingreifen. Der Kasache hatte am Mittwoch nach nur einer Etappe wieder am Abschied vom Rosa Trikot nehmen müssen, als er mit seinem Astana-Team im Kampf gegen die Uhr nur den fünften Platz belegt hatte.

Auch Gerdemann in Schlagdistanz

Andere Favoriten stehen aber weitaus schlechter da. Weltmeister Cadel Evans und Ex-Toursieger Carlos Sastre haben auf den ersten Etappen bereits 1:59 bzw. 2:13 Minuten verloren.

Der dreimalige Bahnrad-Olympiasieger Bradley Wiggins, der den Auftakt in Amsterdam gewonnen hatte, liegt schon knapp vier Minuten zurück.

Da sieht es für Gerolsteiner-Kapitän Linus Gerdemann weitaus besser aus. Mit einem Rückstand von 1:04 Minuten bleibt der frühere Deutschland-Toursieger in Schlagdistanz zur Spitze.

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