Gilbert siegt bei Amstel Gold Race

SID
Erst 500 Meter vor dem Ziel setzte sich Philippe Gilbert ab und fuhr zum Sieg
© sid

Philippe Gilbert hat in Abwesenheit einiger Stars das Amstel Gold Race gewonnen. Der Franzose setzte sich am Schlussanstieg vor dem Kanadier Ryder Hesjedal durch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Franzose Philippe Gilbert hat die Absagenflut im Zuge des Flugchaos in Europa ausgenutzt und die 45. Auflage des niederländischen Rad-Klassikers Amstel Gold Race gewonnen.

Der Kapitän des belgischen Rennstalls Omega Pharma-Lotto holte sich nach 257,8km auf dem berüchtigten Cauberg vor dem Kanadier Ryder Hesjedal und dem Italiener Enrico Gasparatto den Sieg. Deutsche Fahrer spielten im Finale keine Rolle.

Die Entscheidung fiel traditionell auf dem 2,4km langen und durchschnittlich elf Prozent steilen Schlussanstieg in Valkenburg. Rund 500 Meter vor dem Ziel setzte sich Gilbert bei strahlendem Sonnenschein aus dem Kreis der Favoriten ab und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Für Gilbert war es der vierte große Sieg bei einem Eintagesrennen nach seinen Erfolgen bei Paris-Tours (2008 und 2009) und der Lombardei-Rundfahrt (2009).

Deutsche Fahrer spielen keine Rolle

Die deutschen Fahrer konnten sich nicht in Szene setzen. Milram-Profi Fabian Wegmann, der sein erstes Rennen nach auskuriertem Schlüsselbeinbruch absolvierte, war chancenlos. Für den letzten von drei deutschen Siegen hatte 2007 der inzwischen des Dopings überführte Stefan Schumacher gesorgt.

Gilbert profitierte aber auch von den Absagen einiger Stars. So saß Vuelta-Sieger und Mitfavorit Alejandro Valverde, der aufgrund seiner Verwicklung in den Fuentes-Skandal bislang lediglich für Rennen in Italien gesperrt ist, in seiner spanischen Heimat fest. Neben Valverde blieben auf der Amstel-Startliste 13 weitere Plätze frei. So mussten auch Ex-Toursieger Carlos Sastre (Spanien) und der dreimalige Bahn-Olympiasieger Bradley Wiggins (Großbritannien) passen.

Valverdes Caisse d'Epargne-Team hatte das Chaos an den internationalen Flughäfen am härtesten getroffen. So ging der Rennstall per Ausnahmegenehmigung durch den Weltverband UCI mit lediglich drei anstatt der vorgesehenen acht Fahrer an den Start in Maastricht. Auch Luis Leon Sanchez, der jüngst die Sarthe-Rundfahrt gewann, musste zuhause bleiben.

Valverde will beim Fleche Wallonne starten

Valverde hat sich inzwischen zusammen mit Sanchez auf den 2000 km langen Weg von Murcia nach Belgien gemacht. Am Montag soll das Duo eintreffen, zwei Tage später will Valverde beim Fleche Wallonne am Start stehen. Am Sonntag folgt der Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, den der 29-Jährige 2006 und 2008 gewann.

Beim Amstel bestimmte zunächst eine siebenköpfige Spitzengruppe über 200km lang das Geschehen.

Milram-Profi Peter Wrolich, der eine beschwerliche Anreise über 1600km mit dem Zug von Klagenfurt aus bewältigt hatte, sowie die drei Belgier Steven van Vooren, Staf Scheirlinckx und Sebastien Delfosse sowie Thierry Hupond aus Frankreich, der Niederländer Arnoud van Groen und der Spanier Rafael Valls Ferri hatten sich bereits nach fünf Kilometern vom Feld abgesetzt und zwischenzeitlich einen Vorsprung von über sechs Minuten herausgefahren. Doch 30km vor dem Ziel wurden die Karten neue gemischt. Danach begannen die Attacken der Favoriten.

Toursieger Contador siegt in Kastilien