Deutsche Radsportlerinnen gehen leer aus

SID
Die deutschen Damen gingen im Straßenrennen bei der WM leer aus und bleiben somit ohne Medaille
© Getty

Erstmals seit sieben Jahren blieben die Frauen des BDR im WM-Straßenrennen ohne Medaille. Gold holte die Italienerin Tatiana Guderzo, Judith Arndt wurde Siebte.

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Die Frauen des Bundes Deutscher Radfahrer sind erstmals seit sieben Jahren wieder ohne WM-Medaille geblieben, zudem sorgte die Meldeaffäre um BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer für Verdruss.

Drei Tage nach dem knapp verpassten Edelmetall durch Judith Arndt (Leipzig) als Vierte im Zeitfahren schaffte es auch im Straßenrennen am Samstag in Mendrisio (Schweiz) keine deutsche Starterin aufs Podium. Zuletzt waren die BDR-Frauen 2002 im belgischen Zolder in beiden Disziplinen ohne Medaille geblieben.

Guderzo siegt im Alleingang

Beim Sieg der Italienerin Tatiana Guderzo auf der 124,2 km langen Strecke im Tessin kam Ex-Weltmeisterin Arndt als beste Deutsche auf Platz sechs. Guderzo, die nach WM-Silber 2004 und Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking ihren ersten großen Titel errang, setzte sich nach einer erfolgreichen Attacke auf der letzten Runde im Alleingang vor Ex-Weltmeisterin Marianne Vos (Niederlande) und ihrer Landsfrau Noemi Cantele durch.

"Für mich persönlich ist der sechste Platz nach einer schwierigen Saison nicht schlecht, aber als Mannschaft wollten wir eigentlich um den Sieg mitkämpfen. Leider war ich im Finale auf mich allein gestellt", sagte Arndt, die in den vergangenen Monaten durch drei Sturzverletzungen zurückgeworfen worden war.

Als einzige deutsche Fahrerin in der Spitzengruppe war die 33-Jährige letztlich chancenlos: "Es war ein sehr harter Kurs. Ich habe schon nach der Hälfte des Rennens gespürt, dass die Beine schwerer werden."

Arndt: "Für Sarah ist es ein Alptraum"

Für zusätzliche Unruhe im deutschen Team hatte zuvor Burckhard Bremer gesorgt, indem er es versäumte, die Allgäuerin Sarah Düster (Wangen) für das Frauen-Rennen zu melden. Im Zusammenhang mit seinem peinlichen Meldefehler, durch den die WM-Debütantin nicht startberechtigt war, hatte Bremer sogar seinen Rücktritt angeboten.

"Motivierend war dieser Vorfall nicht gerade. Für Sarah ist das ein Albtraum - da reicht eine einfache Entschuldigung nicht", meinte Arndt. Der BDR signalisierte allerdings, dass man Bremers Rücktrittsangebot nicht annehmen werde. Der 62-jährige besitzt noch einen Vertrag bis 2012.

"Das ist schon sehr bitter"

Düster zeigte sich am Tag nach dem peinlichen Vorfall tief enttäuscht: "Das ist schon sehr bitter. Ich hatte mich sehr auf das Rennen gefreut", so die 27-Jährige, deren Startplatz von der ursprünglich als Ersatzfahrerin vorgesehenen Charlotte Becker (Waltrop) eingenommen wurde.

Becker kam jedoch nicht ins Ziel, sondern stieg vorzeitig aus. Düsters Profiteam Cervelo forderte vom BDR eine Aufklärung der Affäre.

BDR nimmt Bremers Rücktrittsgesuch nicht an