Expertenkommission belastet Klöden und Kessler

SID
Andreas Klöden (r.) und Matthias Kessler (l.) sollen bei der Tour 2006 gedopt haben
© Getty

Die Radsportler Andreas Klöden und Matthias Kessler sollen laut dem Abschlussbericht einer Expertenkommission 2006 an der Uniklinik Freiburg mit Eigenblut gedopt worden sein.

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Die ehemaligen Telekom- und T-Mobile-Fahrer Andreas Klöden und Matthias Kessler sind durch den Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung der Dopingpraktiken an der Universitätsklinik Freiburg massiv belastet worden, vor der Tour 2006 Eigenblutdoping betrieben zu haben.

Gestützt durch eine Aussage des geständigen Doping-Sünders Patrik Sinkewitz vom 3. März 2008, lässt die dreiköpfige Kommission keinen Zweifel daran, dass Klöden und Kessler am 2. Juli 2006, dem Vorabend des Tourstarts in Straßburg, mit dem sogenannten "Rheinkonvoi" zum Eigenblutdoping nach Freiburg fuhren.

Auch Klöden und Kessler sollen gedopt haben

"Sicher ist inzwischen, dass nicht nur Patrik Sinkewitz, sondern auch Andreas Klöden und Matthias Kessler bei der Tour de France 2006 in den Räumen der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg mit Eigenblut gedopt wurden", heißt es in dem Bericht, der am Mittwoch vom Kommissionsvorsitzenden Hans-Joachim Schäfer (Nürtingen) in Freiburg vorgestellt wurde.

Während der Nürnberger Kessler derzeit eine zweijährige Dopingsperre absitzt, steht der gebürtige Sachse Klöden seit zwei Jahren beim kasachischen Astana-Team unter Vertrag. Klöden belegte bei der Tour 2006 wie schon zwei Jahre zuvor Platz zwei im Gesamtklassement. Er hat bislang jede Form von Doping bestritten.

Bei Sinkewitz gefährdete der behandelnde Sportmediziner Andreas Schmid durch eine verpatzte Bluttransfusion sogar das Leben des Sportlers. Offenbar war das Blut bakteriell verunreinigt oder fehlerhaft abgenommen worden.

Schmid schickte Sinkewitz jedoch ohne Warnung wieder fort und setzte ihn damit nach Ansicht der Kommission "besonders verantwortungslos" dem "Risiko schwerster Komplikationen" aus. Sinkewitz hätte einen septischen Schock oder eine tödliche Lungenembolie erleiden können.

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