Ex-Weltmeister Thaler feiert 60. Geburtstag

SID
Der viermalige Querfeldein-Weltmeister Klaus-Peter Thaler feiert seinen 60. Geburtstag
© Getty

Klaus-Peter Thaler feiert heute seinen 60. Geburtstag im kleinen Rahmen. "Es wird bei einem Abendessen im Familienkreis bleiben", so der viermalige Querfeldein-Weltmeister.

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Bei Klaus-Peter Thaler bleiben die Sektgläser zum Jubiläum im Schrank. "Ich halte nichts davon, die runden Geburtstage groß zu feiern. Es wird bei einem Abendessen im Familienkreis bleiben", sagt der viermalige Querfeldein-Weltmeister, der heute 60 Jahre alt wird. Ein Tag wie jeder andere also für den Siegerländer, und dabei dürfte der Terminkalender wie immer gut gefüllt sein.

Denn bei Thaler stehen die Räder noch lange nicht still. "Seit ich 14 bin, ist der Radsport mein Lebensinhalt. Gleich drei Berufe habe ich damit verwirklicht. Erst als Profi, dann als Bundestrainer und seit 1986 als Inhaber einer Firma", meint der fünfmalige Tour-Teilnehmer, der in Gevelsberg mit seiner Frau Jutta einen Großhandel für Rad- und Skibekleidung (Thaler Sports) aufgebaut hat.

"Die Geschäfte laufen gut"

Und da kann sich Thaler nicht beklagen. "Die Geschäfte laufen gut. Die Wirtschaftskrise ist bei uns bislang nicht angekommen. Wir halten Augen und Ohren offen, aber bisher hat sich noch nichts Negatives gezeigt", berichtet der Geschäftsmann und macht auch das gute Wetter im Frühjahr für die erfreuliche Ertragslage verantwortlich.

Weniger erfreut ist Thaler, wenn er auf den deutschen Radsport blickt. "Hierzulande bewegt sich der Radsport auf ein Niveau wie zu meiner aktiven Zeit zu. Es gibt nur noch eine deutsche Profi-Mannschaft. Es wird für die jungen Leute immer schwieriger, Radprofi zu werden", sagt der Vuelta-Dritte von 1977, der heute nur noch selten an der Rennstrecke aufzufinden ist ("zu aufwendig").

Thaler selbst hatte es damals auch bei schwierigen Bedingungen geschafft. Im Querfeldeinsport wurde er je zweimal Weltmeister der Amateure (1973, 1976) und Profis (1985, 1987). Aber auch auf der Straße machte er sich einen Namen. Bei der Tour de France gewann er drei Etappen und fuhr 1978 zwei Tage in Gelb.

Und auch bei Olympia hatte er schon eine Hand an der Silbermedaille. In Montreal 1976 hatte er im Straßenrennen Platz zwei belegt, wurde im Nachhinein aber wegen Behinderung disqualifiziert.

Thalers Rad steht nicht in der Ecke

"Es gab Höhen und Tiefen", meint Thaler, der sich nach seiner Profikarriere auch erfolgreich im Automobilsport versucht hatte. Bei 24-Stunden-Rennen erzielte er achtbare Resultate, bis vor zwei Jahren war er aktiv dabei.

Heute schaltet er einen Gang zurück. Als Liebhaber von Oldtimern nimmt Thaler an Veranstaltungen wie der Rallye Histo Monte oder den Heidelberg Classics teil.

Der zweifache Familienvater ist aber auch noch auf zwei Rädern unterwegs. Rund 200km legt er wöchentlich zurück, in erster Linie "um gesund zu bleiben, aber auch um unser Material zu testen". Und im August schwingt er sich natürlich wieder bei der Tour de Hoffnung in den Sattel.

Die Initiative zu Gunsten krebskranker Kinder ist dem 16-maligen deutschen Meister ans Herz gewachsen. Dies und weitere soziale Tätigkeiten wie sein Mitwirken beim gemeinnützigen Verein Menschen für Kinder oder der Stiftung radWerk brachten ihm viele Auszeichnungen wie das Silberne Lorbeerblatt oder das Bundesverdienstkreuz ein.

"Ich habe zwei gesunde Kinder. Ich sehe es als Verpflichtung an, wenn man eine gewisse Popularität hat, dass man davon auch einen Teil wieder zurückgibt", sagt Thaler über seine Beweggründe: "Bei der Tour de Hoffnung lässt sich sehr viel bewirken. Im letzten Jahr haben wir beispielsweise 1,2 Millionen Euro eingefahren."