Di Luca siegt, Armstrong schwächelt

SID
Danilo Di Luca war bei der ersten Giro-Bergankunft nicht zu schlagen
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Danilo Di Luca hat die erste Bergankunft des Giro d'Italia gewonnen. Lance Armstrong musste kurz vor Schluss abreißen lassen. Thomas Lövkvist übernahm die Gesamtführung.

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Lance Armstrong hat gleich bei der ersten Bergankunft des 92. Giro d'Italia Schwäche gezeigt. Einen Tag vor dem 100. Jahrestag der Rundfahrt verlor der siebenmalige Tour-Sieger den Anschluss und war beim Tagessieg des Top-Favoriten Danilo Di Luca chancenlos.

Nach der 162 Kilometer langen Fahrt von Padua in das 1466 Meter hoch gelegene San Martino di Castrozza streifte sich der Schwede Thomas Lövkvist als neuer Gesamtführender das Rosa Trikot über.

Di Luca (LPR), der den Giro 2007 gewonnen hatte, attackierte etwa 500 Meter vor dem Ziel und setzte sich im Sprint vor seinen zeitgleichen italienischen Landsleuten Stefano Garzelli (Acqua et Sapone) und Franco Pellizotti (Liquigas) durch.

Die neben Di Luca als Rundfahrt-Favoriten eingestuften Levi Leipheimer (USA/Astana) und Ivan Basso (Italien/Liquigas) erreichten das Ziel ebenfalls zeitgleich.

Armstrong verliert 15 Sekunden

Armstrong verlor auf dem letzten Kilometer zwar nur 15 Sekunden, ließ aber während des gesamten Schlussanstiegs seine frühere Dominanz vermissen. Der Astana-Profi versteckte sich meist im hinteren Teil des Feldes. In der Gesamtwertung liegt Lövkvist (Columbia) zwei Sekunden vor Di Luca. Armstrong ist mit 28 Sekunden Rückstand Sechster.

Der erste Giro wurde am 13. Mai 1909 in Mailand gestartet. Auf acht Etappen mussten die 127 Starter insgesamt 2448 Kilometer bewältigen. Erster Sieger war Luigi Ganna. Lediglich in den beiden Weltkriegen fiel die Rundfahrt aus.

Die Etappe am Dienstag wurde lange Zeit von Ausreißer-König Jens Voigt (Saxo Bank) mitbestimmt, der mit fünf weiteren Fahrern neun Kilometer nach dem Start in Padua attackierte. Der Berliner leistete viel Führungsarbeit und hatte großen Anteil daran, dass der Vorsprung auf bis zu 7:30 Minuten wuchs.

Ausreißer Voigt gestellt

Am ersten Berg des Tages, dem in die zweite Kategorie eingestuften Croce d'Aune, hielten lediglich der frühere Gerolsteiner-Profi Francesco De Bonis (Serramenti) und dessen italienischer Landsmann Francesco Bellotti (Barloworld) Voigts Hinterrad.

Am Fuß des Schlussanstiegs fiel De Bonis zurück, mit seiner dritten Attacke hängte Voigt auch Bellotti ab. Erst knapp zweieinhalb Kilometer vor dem Zielstrich wurde Voigt gestellt.

Am Mittwoch erwartet das Peloton eine 125-Kilometer-Etappe von San Martino di Castrozza auf die Seiser Alm. Nach einer kurzen Steigung direkt nach dem Start geht es über 90 Kilometer fast ausschließlich bergab. Erst 25 Kilometer vor dem Ziel beginnt der Schlussanstieg auf die größte Hochalm Europas.

Insgesamt stehen beim Jubiläums-Giro 21 Etappen mit einer Gesamtlänge von 3454,5 Kilometern auf dem Programm. Die Italien-Schleife endet am 31. Mai ausnahmsweise in Rom und angesichts des vorgezeichneten Streckenverlaufs über historische Etappenorte wie Genua, Florenz und Neapel nicht in Mailand.