Kohl bringt Milram-Arzt in Bedrängnis

SID
Bernhard Kohl wurde im November 2008 für zwei Jahre gesperrt
© Getty

Ex-Radprofi Bernhard Kohl hat weitere pikante Details zu seinen Doping-Praktiken preisgegeben und damit den derzeitigen Milram-Teamarzt Mark Schmidt in Bedrängnis gebracht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der frühere Radprofi Bernhard Kohl bringt mit immer pikanteren Details seiner Doping-Praktiken nun auch den Teamarzt seines früheren Rennstalls Gerolsteiner in Bedrängnis.

"Wenn der Arzt eins und eins zusammenzählt, dann weiß er, dass meine Leistung ohne Doping nicht möglich ist", sagte Kohl in der "ARD"-Sendung von Reinhold Beckmann und gestand, auch während der von ihm auf Platz drei beendeten Tour de France 2008 Eigenblutdoping betrieben zu haben.

Schwerwiegende Andeutungen

Betreuender Arzt beim Team Gerolsteiner war zu jener Zeit Mark Schmidt, der inzwischen für den einzig verbliebenen deutschen ProTour-Rennstall Milram tätig ist.

Das bestätigte der frühere Gerolsteiner-Chef Hans-Michael Holczer. "Ich hätte gerne mehr Details und Hintergründe von Kohl erfahren, denn die Andeutungen gegen unseren damaligen Teamarzt sind schwerwiegend", sagte Holczer.

Holczer schaltet Anwalt ein

Der 55-Jährige kündigte an, über seinen Anwalt Kontakt mit Kohl und Schmidt aufnehmen und auch vor rechtlichen Schritten nicht zurückschrecken zu wollen: "Ich werde bei Dopingvergehen rechtlich gegen jeden vorgehen - ohne Ausnahme."

Schmidt war nach dem Ende des Teams Gerolsteiner gemeinsam mit acht Profis und Teamchef Christian Henn zu Milram gewechselt.

Für eine Stellungnahme war der Mediziner zunächst nicht zu erreichen, Milrams sportlicher Leiter Jochen Hahn erklärte jedoch: "Bei allem, was er bei uns bislang gemacht hat, war Doping kein Thema."

Boonen startet bei der Dauphine Libere