Eingriff bei Armstrong komplizierter als erwartet

SID
Lance Armstrongs Verletzung ist wohl schlimmer als erwartet
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Die Fragezeichen hinter dem Giro-Start von Lance Armstrong werden immer größer. Die Operation an seinem gebrochenen Schlüsselbein gestaltete sich komplizierter als erwartet.

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Das ärztliche Bulletin verheißt wenig Gutes, ein Giro-Start des siebenmaligen Tour-Siegers Lance Armstrong wird immer unwahrscheinlicher. Sogar hinter seiner Teilnahme bei der Tour de France steht nach der Operation in Austin ein kleines Fragezeichen.

Der von Dr. Doug Elenz vorgenommene Eingriff verlief komplizierter als erwartet. Das Schlüsselbein war nicht wie angenommen in zwei, sondern in vier Teile gebrochen.

"Normalerweise braucht eine solche Verletzung acht bis zwölf Wochen, um komplett auszuheilen", meinte Elenz. Man müsse nun aber von Tag zu Tag, Woche zu Woche und Monat zu Monat schauen, wie die Heilung verläuft. Armstrong blieb dagegen optimistisch: "Für Radprofis ist ein Schlüsselbeinbruch keine ungewöhnliche Verletzung. Einige Fahrer sind schon nach zwei Wochen wieder Rennen gefahren, andere erst nach zwei Monaten."

Stahlplatte und zwölf Schrauben eingesetzt

Elenz setzte seinem prominenten Patienten eine 1,25 Zentimeter dicke Stahlplatte ein und reparierte den Knochen mit zwölf Schrauben. Der Orthopäde wird nun zunächst die Belastbarkeit der Schulter und die Schmerzgrenze testen. Armstrong konnte wenige Stunden nach der OP am Mittwochabend bereits nach Hause zurückkehren.

Zumindest für eine Woche ist für den 37-jährigen Texaner absolute Ruhe angesagt. Danach kann der siebenmalige Tour-de-France-Sieger wieder mit Aerobic-Training beginnen, darf aber noch nicht den Oberkörper belasten.

Zur Tour de France in Topform

Eng wird es so oder so. Bereits am 9. Mai, also in gut sechs Wochen, startet der Giro. Die Tour de France beginnt gut zwei Monate später, und da wollte Armstrong in Topform an den Start gehen.

Die Verletzung hatte sich der Ex-Weltmeister bei einem Massensturz rund 20 Kilometer vor dem Ziel der ersten Etappe der Vuelta a Castilla y Leon zugezogen.

Die spanische Rundfahrt gehörte zum Aufbauprogramm Armstrongs, der dreieinhalb Jahre nach seinem Rücktritt im Januar bei der Tour Down Under in Australien ein Comeback gestartet hatte.

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