Rasmussen mit "Dynepo" erwischt

Von dpa
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© Getty

Hamburg - Der Däne Michael Rasmussen soll bei der diesjährigen Tour de France mit dem neuen EPO-Mittel "Dynepo" erwischt worden sein. 

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Bevor der 33-Jährige wegen Dopingverdachts von seinem Team Rabobank als Spitzenreiter aus der Tour beordert wurde, wurden bei ihm laut der französischen Sport-Tageszeitung "L'Equipe" gleich in mehreren Urinproben das verbotene Mittel nachgewiesen.

Die Proben wurden nach Angaben der Zeitung vom berühmten Doping-Labor in Chatenay-Malabry analysiert, das den Radsport-Weltverband UCI auch von den auffälligen Befunden unterrichtet habe. Das Labor bei Paris hatte auch Floyd Landis überführt.

Juristisch noch wertlos 

Bereits seit dem Jahr 2000 ist Chatenay-Malabry auf EPO-Nachweis spezialisiert. Die Nachweismethode für "Dynepo" ist jedoch von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA noch nicht autorisiert und somit auch juristisch nicht verwertbar.

"In Chatenay-Malabry wurden seit einem Jahr etwa zehn Fälle von Dynepo-Doping entdeckt", sagte Pierre Bodry, der Präsident der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, aber die WADA-Kriterien seien für die Neuheit des Pharmamarktes noch nicht gerüstet.

Die Nächste Doping-Generation

Rasmussen hat Doping bisher stets bestritten. Der zweimalige Bergkönig der Tour wurde von der Frankreich-Rundfahrt im Juli im Gelben Trikot ausgeschlossen, nachdem er über seine Aufenthaltsorte im Vorfeld gelogen hatte und so allein 2007 vier Mal nicht zu Doping-Tests angetroffen wurde.

Die UCI zählt "Dynepo" zur "nächsten Generation des Dopings", weil die Muskeln noch effektiver mit Sauerstoff versorgt werden als durch alle anderen EPO-Mittel. Bereits bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City soll das Präparat erstmals verwendet worden sein.

"Dynepo" ist ein Human-Erythropoetin-Produkt, das in der Gen- Aktivierungstechnologie entwickelt wurde und in der Europäischen Union zur Behandlung von Anämien in Verbindung mit Nierenerkrankungen zugelassen ist.