Dibowski siegt in Luhmühlen

SID
Andreas Dibowski ließ sich die Ehrenrunde in Luftmühlen nicht nehmen
© getty

Andreas Dibowski genoss auf der Ehrenrunde den Applaus in vollen Zügen. Mit dem Sieg im Sattel seines Zweitpferdes It's Me in der Vier-Sterne-Vielseitigkeit von Luhmühlen hatte der Lokalmatador aus Döhle alle überrascht und konnte sich zudem über eine stattliche Siegprämie von 33.000 Euro freuen.

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"Ich bin happy. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet", gestand der 50-Jährige nach seinem Coup im Sattel des zwölf Jahre alten Vollblüters. Nach Dressur, Gelände und Springen kam der Team-Olympiasieger auf 43,80 Punkte und verwies den Franzosen Maxime Livio mit dem zwölf Jahre alten Wallach Qalao des Mers (44,90) sowie Teamgefährtin Julia Krajewski (Langenhagen/49,00) mit Samourai auf die Plätze zwei und drei.

"Das freut mich für Dibo. Die beiden haben erstmals eine Super-Dressur hingelegt. Das war die Basis für den Sieg", meinte Bundestrainer Hans Melzer über seinen Schützling, der sich nun doch noch Hoffnungen auf einen Platz auf der Longlist für die Olympischen Spiele in Rio (05. bis 21. August) machen kann. Allerdings sind die Aussichten auf ein Ticket sehr gering, weil dem Pferd noch die nötige Erfahrung fehlt.

Eigentlich wollte Dibowski mit seinem Top-Pferd Butts Avedon am Zuckerhut für den großen Gold-Favoriten Deutschland reiten. Doch Anfang Juni wurde bei dem Vierbeiner im Rahmen eines Routine-Checks ein Befund am rechten Hinterbein festgestellt. Der Pferdewirtschaftsmeister wollte keine weitere Verletzung riskieren und zog Avedon zurück.

Dibowskis Teamgefährtin Krajewski konnte ihre Chancen auf ein Olympiaticket ebenfalls verbessern. "Gleich bei ihrer ersten Vier-Sterne-Prüfung auf Rang drei zu reiten, das ist nicht schlecht", lobte Melzer die 28 Jahre alte Reiterin aus Langenhagen, die ihren beeindruckenden Aufwärtstrend der vergangenen Monate in der Lüneburger Heide fortsetzte.

Jung testet Terrain

Die weiteren deutschen Starter konnten sich nicht in der Spitzengruppe platzieren. Kai Rüder kam mit Sunrise (60,10) auf Rang neun, Claas Hermann Romeike, Sohn von 2008-Doppel-Olympiasieger Hinrich Romeike, ritt im Sattel von Cato (84,20) auf Rang 18.

Nicht am Start war Doppel-Olympiasieger Michael Jung. Der Top-Reiter aus dem Schwabenland (Horb) zog einen Start beim Turnier in Strzegom/Polen vor. Jung wollte das Terrain testen, in Strzegom findet nächstes Jahr die EM statt.

Der Sieg in der Drei-Sterne-Prüfung, die als deutsche Meisterschaft ausgeschrieben war, ging an Doppel-Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) im Sattel von Opgun Louvo. Auffarth hatte bereits nach der Dressur in Führung gelegen und gab diese im Gelände und beim abschließenden Springen nicht mehr ab. Zweite wurde Team-Olympiasiegerin Ingrid Klimke (Münster) mit Hale Bob.

Noch am Sonntag wollte Melzer die Longlist für den CHIO in Aachen (12. bis 17. Juli) und Olympia in Rio bekannt geben. Nach Aachen werden dann die vier Paare plus Ersatzpaar benannt, die für Deutschland in Rio die Medaillen sichern sollen.

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