Deußer und Dreher bis zuletzt im Pech

SID
Daniel Deußer kam in Las Vegas nicht über Rang 14 hinaus
© getty

Bundestrainer Otto Becker wollte nur noch weg. Die lärmende Stadt, die schlechten Bedingungen für die Pferde und das miese Abschneiden seiner Springreiter mit den Plätzen 14 und 18 hatten dem Coach die Laune gründlich verhagelt. Das Weltcup-Finale in Las Vegas geriet für die deutsche Mannschaft zum Reinfall.

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"Ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin. Es lief hier einfach nicht", sagte Becker. Die Show- und Glitzerwelt in der Wüste Nevadas verlangte dem deutschen Team zu viel ab. "Es waren anstrengende Bedingungen, die Quarantäne, die Flugzeuge direkt über den Stallzelten, der hohe Geräuschpegel", ächzte Becker, musste aber auch eingestehen: "Die Bedingungen waren natürlich für alle gleich."

Titelverteidiger Daniel Deußer wollte seine Erfolgsserie zum Ausklang der Hallensaison fortsetzen, doch der Weltranglisten-Erste erlaubte sich mit seinem Schimmel Cornet d'Amour am Abschlusstag 13 Strafpunkte und musste sich mit Rang 14 begnügen. "Daniels Pferd ist nicht in der Form des Vorjahres und der letzten Monate. Die Souveränität fehlt. Es waren zwar nur Flüchtigkeitsfehler, aber an den Titelverteidiger stellt man andere Ansprüche", meinte Becker.

Auch "Hansi" Dreher sammelte mit Cool and Easy im Finale reichlich Strafpunkte und fand sich am Ende mit 29 Zählern auf Rang 18 wieder. "Mein Pferd ist einfach noch sehr unerfahren, doch hier haben wir eine Menge dazugelernt", sagte Dreher.

"Es war einfach der Wurm drin"

Mit dem Ausfall von Marco Kutschers Wallach Cornet's Cristallo sowie der Aufgabe von Marcus Ehning mit dem überforderten Nachwuchshengst Singular am ersten Tag nahm das deutsche Pech früh seinen Lauf. "Es war einfach der Wurm drin. Marco hätte eine reelle Chance gehabt, wenn das Pferd nicht wegen der Kolik ausgefallen wäre", so Becker.

Ehning durfte nach seinem Ausscheiden mit Singular immerhin noch im Großen Preis reiten und schaffte dort den Sprung auf Rang vier. "Es ist noch ein langer Weg, aber der Hengst hat sein Potenzial gezeigt. Ich bin hier wieder etwas vorangekommen", sagte der dreimalige Weltcupsieger.

Sieger des Weltcup-Finals 2015 und somit um 232.000 Euro reicher wurde Olympiasieger Steve Guerdat mit der Stute Paille. Der Schweizer hatte in der Vergangenheit einige vergebliche Anläufe genommen. Guerdat: "Ich bin schon dreimal als Führender in die letzte Runde gegangen und habe bislang im Stechen immer verloren. Zum Glück hat es dieses Mal geklappt."

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