Protectionist gewinnt Melbourne Cup

SID
Andreas Wöhler und sein Protectionist triumphieren erstmals in Melbourne
© getty

Der vierjährige Hengst Protectionist von Trainer Andreas Wöhler hat Geschichte geschrieben und als erster deutscher Galopper den mit umgerechnet 4,3 Millionen Euro dotierten Melbourne Cup gewonnen. Nach dem überlegenen Erfolg unter dem englischen Jockey Ryan Moore kannte die Begeisterung im deutschen Lager auf der Rennbahn Flemington keine Grenzen mehr.

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"Dieses Pferd ist zu allem fähig. Ich bin zum ersten Mal in Melbourne, und Protectionist hat es geschafft, den Melbourne Cup zu gewinnen. Ich kann es noch nicht glauben, bin völlig überwältigt. Das ist ein unvergesslicher Tag, den man nur einmal erlebt", sagte Berglar nach dem Sieg des Sohnes des legendären Deckhengstes Monsun.

Protectionist verwies vor rund 100.000 Zuschauern nach 3200 m den Engländer Red Cadeaux und Who Shot Thebarman auf die Plätze zwei und drei und erhielt eine Siegprämie von umgerechnet 2,3 Millionen Euro.

Wöhler lobt Atmosphäre und Jockey

Trainer Wöhler genoss den Sieg im wichtigsten Rennen Australiens ebenfalls in vollen Zügen. "Wir haben überall auf der Welt große Rennen gewonnen. Doch die Atmosphäre hier in Australien ist einzigartig. Ich war einige Male im Urlaub und zu Rennen hier. Aber nun ein Teil dieser Prüfung zu sein, und auch noch zu gewinnen, davon konnte ich kaum träumen", sagte der Coach.

Zudem lobte er Jockey Moore für seinen glänzenden Ritt: "Er hatte solch eine Geduld, obwohl er zunächst nicht die gewünschte Position bekam. Um die letzte Ecke hat Ryan den Hengst eingesetzt und dann auf der Geraden so richtig beschleunigt. Unser Pferd ist ein ganz großer Steher."

Raktis Tod überschattet Rennen

Protectionist war als 86:10-Mitfavorit in die Boxen eingerückt, lag zunächst aber im hinteren Teil des 22-köpfigen Feldes. Auf der Zielgeraden mussten sich die führenden Pferde aber dann schnell geschlagen geben. Protectionist kam immer besser ins Rennen, zog mit einer riesigen Beschleunigung 200 m vor dem Ziel an Red Cadeaux vorbei und siegte am Ende mit drei Längen Vorsprung. "Was für ein tolles Pferd. Wir haben sehr leicht gewonnen. Die schnelle Pace kam uns entgegen. Das ist ein ganz spezieller Moment für mich", sagte Siegreiter Moore.

Überschattet wurde das Rennen vom Tod des japanischen Favoriten Admire Rakti, der nach dem Zieleinlauf kollabierte und kurze Zeit später starb. "Admire Rakti ist auf dem Weg zurück in den Stall zusammengebrochen und gestorben", sagte Rennchef Terry Bailey: "Das Pferd wird nun einer Autopsie unterzogen, um die genaue Todesursache festzustellen." Der siebtplatzierte Araldo verletzte sich nach dem Rennen an einem Zaun am Hinterbein und war nicht mehr zu retten.