Deutsche Reiter im Gelände stark

SID
Ingrid Klimke zeigte bei der Vielseitigkeits-EM in Lühmühlen einen starken Auftritt
© Getty

Deutschlands Reiter haben trotz Dauerregens im Gelände von Lühmühlen den Durchblick behalten und stehen bei der Vielseitigkeits-EM vor dem Gewinn der Goldmedaille.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Deutschlands Reiter haben trotz Dauerregens im Gelände von Lühmühlen den Durchblick behalten und stehen bei der Vielseitigkeits-EM vor dem Gewinn der Goldmedaille.

Die Mannschaft von Bundestrainer Hans Melzer behauptete nach dem knapp sechs Kilometer langen Ritt durch die Lüneburger Heide mit 100,30 Minuspunkten die klare Führung vor Großbritannien (142,60) und Frankreich (151,10). In der Einzelwertung liegen Ingrid Klimke (Münster/30,0) und Michael Jung (Horb/33,3) vor dem abschließenden Springen am Sonntag in Front.

Klimke: "Mein Pferd ging toll"

"Es war traumhaft schön. Mein Pferd ging toll, auch wenn der Boden durch den Regen sehr tief war. Abraxxas hat von selbst beschleunigt", sagte die ausgebildete Lehrerin Klimke, die sich berechtigte Hoffnungen auf ihr erstes Einzelgold bei einem Championat machen konnte.

Klimke stellte erneut Weltmeister Jung in den Schatten. Der Schwabe aus Horb meisterte mit dem elf Jahre alten Wallach Sam gewohnt souverän das Gelände, konnte den Rückstand auf Klimke allerdings nicht verkürzen.

"Es war ein super Ritt an den vielen Zuschauern vorbei", sagte Jung. Der 29-Jährige galt nach seinem Triumph vor einem Jahr bei der WM in Kentucky als großer Favorit.

EM-Debütantin Sandra Auffahrt bestätigte den guten Eindruck aus der Dressur. Die 24 Jahre alte Pferdewirtin aus Ganderkesee blieb mit dem neun Jahre alten Fuchswallach Opgun Louvo nur vier Sekunden über der vorgegebenen Zeit von 10:05 Minuten und ritt auf Rang vier.

"Ich bin zufrieden. Mein Pferd ist gut gegangen. Ich lass ihm an den Sprüngen alle Freiheiten. Das hat sich ausgezahlt", sagte Auffahrt. Frank Ostholt (Warendorf/40,0) kam als bester Einzelreiter mit Little Paint auf Platz fünf.

Andreas Dibowski war wieder einmal der Pechvogel im deutschen Team. Der Team-Olympiasieger aus dem benachbarten Döhle stürzte an Hindernis 22, da seine elf Jahre alte Stute Fantasia halbherzig abgesprungen war.

Ostholt fliegt ab

"Ich kann mir das nicht erklären", sagte Dibowski und ergänzte selbstkritisch: "Bei einem Championat sollte so ein Sturz nicht passieren." Der 45-Jährige hatte vor zwei Monaten in Luhmühlen die noch schwierigere 4-Sterne-Prüfung gewonnen.

Einen spektakulären Abgang legte auch Andreas Ostholt hin. Der deutsche Meister aus Warendorf flog an Hindernis 22 über den Kopf seines Pferdes und rutschte nach seiner Landung einige Meter über den nassen Grund.

"Fliegen konnte ich schon immer gut", meinte der unverletzte Ostholt scherzend und erklärte in Anspielung auf das Dibowski-Aus: "Heute war kein Andreas-Tag."

Alles zum Pferdesport

Artikel und Videos zum Thema