Christian Ahlmann neuer Hallen-Champion

SID
Christian Ahlmann triumphiert beim Weltcup-Finale der Springreiter in Leipzig
© Getty

Christian Ahlmann krönte sich auf dem elfjährigen Hengst Taloubet beim Weltcup-Finale in Leipzig zum Hallen-König der Springreiter und sorgte nach einer Wintersaison der Extreme für ein Happy-End. Zweiter wurde Olympiasieger Eric Lamaze mit Hickstead vor dem Niederländer Jeroen Dubbeldam mit Simon.

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Erst ballte er voller Stolz die Siegerfaust, dann holte er sich von Freundin Judy-Anne einen Kuss zur Belohnung. Für Christian Ahlmann kannte die Erleichterung keine Grenzen. In einem spannenden Stechen krönte sich der 36-Jährige auf dem elfjährigen Hengst Taloubet beim Weltcup-Finale in Leipzig zum Hallen-König der Springreiter und sorgte nach einer Wintersaison der Extreme für ein Happy-End.

Zweiter wurde Olympiasieger Eric Lamaze mit Hickstead vor dem Niederländer Jeroen Dubbeldam mit Simon. Marco Kustcher (Hörstel) kam mitr Cash auf Rang vier.

"Das tut sicherlich gut"

"Ich kann es gar nicht glauben. Aber ich bin total glücklich", sagte Ahlmann. Der wiedererstarkte Ausnahmreiter feierte den größten Einzelsieg seiner Karriere seit dem Doppel-Triumph bei den Europameisterschaften 2003.

Seither hatte der Westfale durch seinen Doping-Fall bei Olympia 2008 jede Menge Nackenschläge einstecken müssen. "Das tut sicherlich gut, wenn man nach all dieser Zeit so einen Erfolg einfährt", sagte der neue Champion.

Ahlmann startete in den letzten Tag mit etwas Pech. Im ersten Umlauf hatte er einen Abwurf. "Da hatte ich schon gedacht, es reicht nicht mehr", sagte er später. Im zweiten Umlauf blieb Ahlmann ohne Fehler und profitierte von den drei Fehlern seines Kumpels Kutscher, der bis dahin in Führung lag. "Er ist ein großartiger Reiter und hat den Sieg nach all der schwierigen Zeit verdient", sagte Bundestrainer Otto Becker.

Große Enttäuschung bei Kutscher

Ahlmann lobte in der Stunde des Triumphes seinen vierbeinigen Partner. "Er ist ein absoluter Ausnahme-Könner, der trotz seiner Jugend sehr weit ist", sagte der neue Champion. Das Pferd hat er von seiner Freundin Judy-Anne Melchior, einer belgischen Reiterin.

"Taloubet ist kein Mädchenpferd. Das hat Judith auch feststellen müssen", sagte der Top-Reiter, der sich über eine üppige Siegprämie von 67.850 Euro freute.

Kutscher musste mit einer großen Enttäuschung leben. An allen Tagen hatte er in Führung gelegen. Selbst im ersten Umlauf des Finaltages blieb er mit Cash fehlerlos, ehe in der Schlussrunde zwölf Strafpunkte hinzukamen. Einen Tag vor seinem 36. Geburstag fiel der Doppel-Europameister von 2005 auf Rang vier zurück. "Das ist bitter. Aber Cash war heute nicht besser drauf", sagte Kutscher.

Die weiteren deutschen Reiter platzierten sich nicht im Spitzenfeld. Titelverteidger Marcus Ehning (Borken) mit seinem Ersatzpferd Sabrina und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate stiegen vorzeitig aus. Philipp Weishaupt (Riesenbeck) belegte mit Catoki den 15. Platz. Lars Nieberg Homberg) kam mit Lord Luis auf Platz 17.

Beerbaum mit frühem Patzer

Für Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Gotha wurde das Weltcup-Finale zum Reinfall. Der viermalige Olympiasieger patzte zum Auftakt des Finals und war im zweiten Umlauf nicht mehr dabei.

Ahlmann indes ließ seiner Freude freien Lauf und genoss den Applaus des Publikums. Vergessen war auch die Trauer um sein Pferd Calvados. Zu Beginn der Weltcup-Saison war der Schimmelhengst in Oslo plötzlich wohl an einer Herz-Kreislauf-Schwäche verstorben.

Zuletzt meinte es das Leben wieder gut mit Ahlmann. Nachdem der Internationale Sportgerichtshof CAS die Osaka-Regel neu überprüfen will, darf er trotz seiner Doping-Sperre wieder auf einen Start bei Olympia 2012 hoffen.

In der Dressur blieb den deutschen Reiterinnen beim souveränen Sieg der Niederländerin Adeline Cornelissen (84,732) wieder einmal nur das Nachsehen. Als beste Deutsche belegte Ulla Salzgber (Blonhofen) mit Herzruf's Erbe (78,821) Platz drei. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) kam mit Satchmo auf Rang fünf.

Olympia 2012 für Ahlmann wieder ein Thema

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