Zwischen Kid Rock und M.C. Hammer

Von SPOX
Auch bei Regen zieht das Kentucky Derby in CHurchill Downs jedes Jahr 150.000 Zuschauer an
© Getty

Das Kentucky Derby fesselt jedes Jahr Millionen Zuschauer an die Fernseher - und macht Churchill Downs zum Tollhaus. Die Stars feiern mit - und haben zum Teil ihre Finger im Spiel.

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Am Samstag findet im amerikanischen Louisville das 137. Kentucky Derby statt. Das Event in Churchill Downs ist nicht nur das bedeutendste Galopprennen der Welt, sondern gleichzeitig auch die erste Etappe der Triple-Crown-Serie, die zwei Wochen später mit den Preakness Stakes in Baltimore und weitere drei Wochen darauf mit den Belmont Stakes in Elmont fortgesetzt wird.

Und wer in Louisville gewinnen will, muss aus einem besonderen Holz geschnitzt sein - vom Gewinn der Triple Crown ganz zu schweigen. Den Dreifachsieg fuhren bislang gerade einmal elf Pferde ein, zuletzt gelang dies Affirmed im Jahre 1978.

Die bekanntesten Sieger sind sicherlich Secretariat (1973), der sowohl beim Kentucky Derby als auch in Elmont noch heute gültige Rekordzeiten aufstellte, Seattle Slew (1977), der auf Platz neun der besten Rennpferde des Jahrhunderts liegt, und War Admiral (1937), der 2003 durch den Hollywood-Film Seabiscuit (mit Tobey Maguire, Chris Cooper und Jeff Bridges) zu neuem Ruhm gelangte.

Im Film tritt er in einem inzwischen selten gewordenen Match Race gegen den Titelhelden an und verliert trotz seiner Favoritenrolle. Dieses Event gilt noch heute als das beste Eins-Gegen-Eins-Duell im Pferdesport aller Zeiten. Natürlich wurden beide Tiere in die Hall of Fame aufgenommen.

Bankräuber zu Gast beim Derby

In Louisville erwarten die Teilnehmer am 7. Mai einmal mehr gewaltige Zuschauermassen, Blitzlichtgewitter und enormes Medieninteresse.

Im Vorjahr war die Rennbahn beim Sieg von Super Saver mit über 150.000 Zuschauern komplett überfüllt - und das, obwohl es den ganzen Tag regnete.

Während in Deutschland der Galoppsport immer mehr zu einer Randerscheinung zu verkommen droht, ist er in anderen Ländern wie Frankreich, England und den USA weiterhin hip. So hip, dass sich bei den großen Events jedes Jahr etliche Stars zeigen.

Das war schon im 19. Jahrhundert der Fall, als der Bank- und Zugräuber Frank James, Bruder des berüchtigten Jesse James, 1889 beim Kentucky Derby live vor Ort war und Spokane siegen sah.

Einführung des Roten Teppichs

Heutzutage sind die berühmten Gäste weniger zwielichtig: Kim Kardashian, Brooke Shields, R'n'B-Sänger Tyrese, Rockröhre Kid Rock oder Soul-Legende Aretha Franklin wurden genau so schon in Churchill Downs gesichtet wie Boxer Evander Holyfield, Rennfahrerin Danica Patrick und New-York-Giants-Quarterback Eli Manning.

Um den Andrang der Celebrities zu bündeln, führten die Veranstalter als erste Rennbahn der USA 2007 einen Aufmarsch auf dem Roten Teppich ein. In jenem Jahr vor Ort, aber nicht auf diesem zu sehen, war die britische Queen.

Darüber hinaus gibt es weitere Stars, denen die Tortur der Zurschaustellung erspart bleibt. Und zwar solche, die nicht als Gäste, sondern als Besitzer der teilnehmenden Pferde anreisen. Ja, auch das gibt es beim Kentucky Derby.

Songwriter Burt Bacharach, der inzwischen verstorbene New-York-Yankees-Besitzer George Steinbrenner, Basketball-Coach Rick Pitino oder Filmproduzent Steven Spielberg: Sie alle schickten bereits Schützlinge nach Louisville und nahmen am größten Rennen der Welt teil. Gewinnen konnte noch keiner. Der bisher größte Erfolg gelang Musiker M.C. Hammer ("U Can't Touch This"), der 1992 mit Dance Floor auf Platz drei landete.

Das Outfit ist der Schlüssel

Wer Lust auf einen spontanen Trip in den US-amerikanischen Mittelwesten hat, sollte ein paar Dinge auf dem Zettel haben: Das richtige Outfit ist der Schlüssel zu einem runden Wochenende in Churchill Downs.

Klassische Outfits kommen auf den VIP-Tribünen am besten an, Kreativität ist aber allemal angesehener als ein langweiliger schwarzer Anzug mit Krawatte. Die Damen wetteifern um die schönste Hutkreation. Wer im Infield mit dem gemeinen Volk feiert, der kann aber auch nackt anreisen.

Da das Mitbringen eigener Verpflegung verboten ist, sollte man ausreichend Kleingeld dabei haben. Die Preise beim Kentucky Derby haben es in sich.

Dialed In ist großer Favorit, Uncle Mo fällt aus

Ganz wichtig: Es sollte auch bei großem Hunger und Durst immer noch etwas übrig sein, um eine Wette zu platzieren. Denn was wäre ein Pferderennen ohne die Aussicht auf einen ordentlichen Gewinn?

Wer in Churchill Downs auf Nummer sicher gehen will, der tippt natürlich auf den großen Favoriten: Der hieß 2011 Dialed In, enttäuschte aber. Stattdessen siegte Animal Kingdom - und trat den Beweis an, dass es durchaus ratsam sein kann, auf einen Underdog zu tippen.

Aber trotz aller Tipps sollte jedem klar sein: Am Ende kommt es sowieso anders. Denn der Pferdesport ist unberechenbar. Und genau das macht seinen großen Reiz aus.

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