Furcht in Iffezheim?

SID
In sechseinhalb Wochen gibt es wieder ein Frühjahrs-Meeting im Renndorf Iffezheim
© Getty

Vor dem Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden sorgt die skurrile Diskussion um eine Gratis-Zeitung für Aufsehen. Dabei hat der Sport ganz andere Sorgen, sagt der Rennbahnspion.
 
 

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Noch sechseinhalb Wochen, dann gibt es endlich wieder ein Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden. Nach einem Jahr Unterbrechung, als der damalige Veranstalter in die Insolvenz ging, treffen sich die Pferdesport-Fans auch früh in der Saison in dem Renndorf Iffezheim. Die Mannschaft um Dr. Andreas Jacobs hat vieles Neues und Gutes auf den Weg gebracht und die Veranstaltung dort gerettet.

Aber eine Nachricht, die uns am Wochenende ins Haus flatterte, hat uns doch ziemlich überrascht. Sie kennen sicher die Zeitung "Meeting". Seit Menschengedenken wird das Journal auf der Rennbahn kostenlos verteilt. An den Eingängen, aber auch in vielen Restaurants und Bars rund um die Kurstadt, ist es erhältlich.

Nichts für den Wett-Freak

Das Blatt ist eher etwas für den Gelegenheitsbesucher, weniger für den Freak unter den Wettern. Bei den Starterfeldern sind keine Programmnummern abgedruckt, auch ausführliche Formen sind im Unterschied zur Fachzeitung Fehlanzeige. Eben mehr eine kurze Information auf recht unterhaltsame Art und Weise.

Nun wurde bekannt, dass man der Verlegerin von "Meeting" ausdrücklich verboten hat, die Zeitung auf der Rennbahn zu verteilen. Bereits bei der Großen Woche 2010 wurden Exemplare auf dem Hippodrom einkassiert und entsorgt.

So ungewöhnlich wie das Anliegen ist die Begründung: Man fürchtet, wie der Verlegerin signalisiert wurde, eine Konkurrenz zur "Sport-Welt", also zu der Fachzeitung, die nun schon seit 125 Jahren existiert, zu sein. Dabei gibt es dieses Blatt seit langem trotz ihres vergleichsweise hohen Preises parallel zur "Meeting".

Dabei ist "Meeting" eher als Alternative zum Rennprogramm zu sehen, aber doch nicht zur "Turf-Bibel".

"Illegalen Sachen nicht mehr machen"

Bereits im vergangenen Jahr erwähnte der damalige Baden-Racing-Geschäftsführer und jetzige Direktoriums-Manager Andreas Tiedtke, dass der "Datenklau" zu einer Anzeige führen könnte.

Auf den Hinweis, dass man mit dem Internationalen Club diese Kooperation jahrelang gepflegt habe, kam die Antwort, dass man "solche illegalen Sachen nun nicht mehr machen" werde.

Urheber der Aussage war also soll kein Geringerer Tiedtke, der den Sport in schwierigsten Zeiten wieder nach vorne bringen soll. Frühere Kontaktversuche zu ihm sollen entweder nicht zustande gekommen oder brüsk abgewiesen worden sein. Im Vorjahr gab es dann nochmals eine Ausnahmegenehmigung, mit Ausnahme der Tribünen.

Für 2011 allerdings soll keine Erlaubnis für das Magazin mehr auf der Bahn erteilt worden sein. Fürchtet man wirklich eine "Meeting"? Wir können das nicht ganz nachvollziehen. Der Sport hat doch ganz andere Sorgen.

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