Besserung: Nicht in Aussicht

Von Rennbahnspion
Brioni war einmal mehr der stärkste Deutsche
© oneXtwo

In Vincennes fand das Wintermeeting statt - und die besten Fahrer waren nicht mit von der Partie. Auch der Spitzenreiter der Fahrerwertung, Jean-Michel Bazire, fiel verletzungsbedingt aus. Die Vorstellungen der deutschen Teilnehmer waren derweil nicht erwähnenswert - ein Zustand, der sich nach Meinung des Rennbahnspions so schnell nicht ändern wird.

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Eine ausführliche Nachbetrachtung zum Wintermeeting 2010/11 in Vincennes wird im Internet auf "Trabtipp" geboten, und Zahlenmaterial findet sich im "Paris Turf" vom 7. März. Deshalb ist der Spion der Meinung, dass es genügt, an dieser Stelle einige wenige, aber dafür recht signifikante Aspekte anzusprechen.

Die Fahrerwertung des Meetings wird von zwei Männern angeführt, die verletzungsbedingt nicht durchstarten konnten. Nummer eins ist, wie gewohnt, Jean-Michel Bazire (70 Siege), der am 3. Februar beim Eindrehen zum Bänderstart bei einer Kollision aus dem Sulky rutschte und sich dabei Schien- und Wadenbein brach; das Comeback wünscht sich der Goldhelm zu seinem 40. Geburtstag am 16. April.

Den Ehrenplatz nach Siegen belegt Franck Nivard (46 Erfolge), der gewinnreichste Aktive (2.583.720 Euro gegenüber 2.540.180 Euro von Bazire). Er stürzte am 2. Januar beim Heat vor einem Trabreiten aus dem Sattel, brach sich aber "nur" einen Handwurzelknochen und saß drei Wochen später schon wieder im Sulky von Scipion du Goutier im Cornulier.

Pechvogel Maisto

Der Pechvogel des Wintermeetings war der Italiener Giuseppe-Pietro Maisto, der im Amérique-Rahmen nach einer Kollision stürzte, am Sulky hängen blieb und sich einen Oberschenkelbruch einhandelte; frühestens nach einem halben Jahr ist an ein Comeback zu denken.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wenden wir uns den vierbeinigen Protagonisten zu. Die Gewinnliste der Pferde führt natürlich Ready Cash an, der als Gewinner des Amérique und des France sowie einiger "kleinerer" Prüfungen 870.000 Euro verdiente, gefolgt von seinem großen Gegenspieler Maharajah, der die Ehre der Ausländer rettete und als Zweiter der angesprochenen Großprüfungen 585.000 Euro auf das Konto seiner 6.000 Besitzer scheffelte.

Die Duelle zwischen diesen beiden Sechsjährigen zählten zu den absoluten Höhepunkten des Meetings. Erst an Nummer sieben rangiert Rapide Lebel (265.000 Euro), der zusammen mit Commander Crowe - der übrigens beim Satteldebüt seine überragende Leistung auf dem Plateau de Gravelle ablieferte - für Highlights in Prüfungen sorgte, die Wallachen offen standen.

Was wären das für Schlachten geworden...

Und nun zum "weinenden Auge": Was wären das für Schlachten geworden, wenn Rapide Lebel und Commander Crowe die Teilnahme am Prix d'Amérique oder Prix de France gestattet gewesen wäre ....!

Das hätten Spektakel werden können wie einst das legendäre March-of-Dimes-Rennen, zu dem Ourasie und Mack Lobell gegen Sugarcane Hanover und Napoletano antraten - diese natürlich auf "galaktischem Niveau", aber für "außergewöhnliche Sterbliche" wäre der Kampf zwischen den Hengsten und Wallachen schon ein kaum mehr zu übertreffender Höhepunkt gewesen. Und vielleicht die Antwort auf die Frage, wer denn nun der aktuell beste Traber der Welt ist, Ready Cash oder Rapide Lebel.

Das bleibt unbeantwortet, da der Hengst im Gestüt den Pascha gibt, während der Wallach in Skandinavien auf Kurs Grand Circuit geht. In der Vergangenheit gab es immer wieder Wallache wie Giesolo de Lou oder Victory Tilly, die als die Besten Europas zu ihrer Zeit den Zirkel gewannen, und das wird auch in naher Zukunft ihr einziger Weg zum großen Geld bleiben, da Dominique de Bellaigue, der Präsident der französischen Aufsichtsorganiation SECF, bekräftigte, dass die Großprüfungen in Frankreich den Wallachen verschlossen bleiben.

Und die Rolle der Deutschen im Wintermeeting? Ein trauriges Kapitel. NuPagadi - nach einem Streichresultat im Boubonnais und gleichzeitiger Verletzung zurück in die Ruhe. Brioni, der stärkste Deutsche, der Ehre für die inländische Zucht einlegte: Fünfter im Bretagne, Dritter im Luxembourg und Zweiter im Prix du Plateau de Gravelle. Corleone und Likethat Diamant: Ehrenplätze in kleineren Courses Européennes. Bagley: Platzierungen, für die es Kleingeld gab. Der Rest: nicht erwähnenswert. Besserung: nicht in Aussicht.

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