Márquez bleibt Mr. Sachsenring

SID
Marc Marquez fühlt sich seit Jahren am Sachsenring sichtlich wohl
© getty

Weltmeister Marc Márquez ist am Sachsenring einfach unschlagbar. Sein sechster Sieg in Serie beim Großen Preis von Deutschland war eine Kampfansage an die in der WM enteilte Konkurrenz.

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Geht Marc Márquez am Sachsenring an den Start, steht der Sieger praktisch fest. Wie in einer eigenen Welt ist der MotoGP-Weltmeister seit Jahren beim Großen Preis von Deutschland unterwegs, dieses Mal war es nicht anders. Am Wochenende gewann der Spanier jedes Training, das Qualifying und natürlich das Rennen.

"Auf diesem Kurs lief es immer gut für mich und für Honda. Es sieht so aus, als wären wir zurück", sagte Márquez. Zum Ende der ersten Saisonhälfte ist der 22-Jährige wieder da, wo er hin will. Dass genau jetzt vier Wochen Pause anstehen, kann Márquez nicht gefallen, denn die Form stimmt endlich, die Maschine funktioniert, und er hat "wieder Spaß auf dem Bike".

Márquez hat seine erste Krise in der Königsklasse hinter sich gelassen. Das Supertalent, 2013 beim MotoGP-Debüt direkt Weltmeister und 2014 nach 13 Siegen aus 18 Rennen erneut Champion, hatte zu Beginn der Saison Probleme wie nie zuvor. Márquez war nicht schnell genug, dazu oftmals zu übermütig - drei Ausfälle waren die Folge.

Großer Rückstand trotz Triumphfahrt

Nun ist er wieder der Alte. Márquez dominierte den Deutschland-GP nach Belieben und war perfekt. Rundenrekord im Qualifying, Rundenrekord im Rennen und am Ende der sechste Sieg in Serie. Vor seinen drei MotoGP-Erfolgen hatte Márquez bereits dreimal in der Moto2 triumphiert. Der Katalane ist und bleibt Mr. Sachsenring.

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Mehr als 25 Punkte gab es für die überlegene Vorstellung aber nicht. Der Rückstand in der WM ist weiterhin riesig, 65 Zähler trennen Márquez von Spitzenreiter Valentino Rossi aus Italien (Yamaha), vor über 90.000 Zuschauern am Sachsenring Dritter. Der Superstar ist dennoch gewarnt. "Ich weiß, dass die zweite Saisonhälfte hart wird", sagte Rossi: "Wir dürfen nicht den dummen Fehler machen, Marc zu vergessen. Er ist weit weg, wird aber stark sein."

Ähnlich sieht es Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo, WM-Zweiter. "Er hatte einige Probleme, Vertrauen zur Maschine herzustellen. Seit Assen scheint er aber einiges im Griff zu haben. Er ist wieder sehr stark unterwegs", hatte der 28-jährige Spanier schon vor dem Grand Prix im SID-Gespräch gesagt.

"Ich will weiter besser werden"

Márquez, einstiger 125er- (2010) sowie Moto2-Champion (2012) und damit Weltmeister in allen drei Klassen, sieht immer noch Verbesserungspotenzial. Als zu Beginn des Rennens Lorenzo vor ihm lag, war Zeit für Studien: "Ich habe gesehen, dass sie in einigen Aspekten besser sind als wir."

Genau daran soll in dieser Woche beim Test in Misano gearbeitet werden. Während einige Fahrer direkt in den Urlaub gehen, muss sich der WM-Vierte noch etwas gedulden. "Um wieder ganz oben anzukommen, fehlt noch ein Schritt", sagt Márquez. Doch der Aufwand lohnt sich, das hat sich in Sachsen gezeigt.

"Ich bin glücklich, denn an diesem Wochenende war ich immer Erster, und das hat es schon eine lange Zeit nicht mehr gegeben", so Márquez: "Es ist vor dem Urlaub ein gutes Ergebnis, aber ich will weiter besser werden." Es klingt wie eine Drohung.

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