Lorenzo will Sachsenring knacken

SID
Jorge Lorenzo peilt den Sieg am Sachsenring an
© getty

Jorge Lorenzo hat noch nie am Sachsenring gewonnen. Am Sonntag soll es endlich gelingen, danach geht es für den viermaligen Weltmeister aus Spanien in den wohlverdienten USA-Urlaub. Außerdem lobt er den deutschen Fahrer Jonas Folger.

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Eine Erklärung für den schwarzen Fleck auf seiner Landkarte sucht Jorge Lorenzo bislang vergeblich. "Ich weiß nicht, warum ich es hier noch nicht geschafft habe", sagt der spanische MotoGP-Superstar am Sachsenring. Kein einziges Mal hat der 28-Jährige den Großen Preis von Deutschland gewonnen. Es wird Zeit, findet Lorenzo, am Sonntag (14.00 Uhr/Eurosport) gibt es die nächste Chance.

Entspannt gibt sich der Mallorquiner im SID-Gespräch vor dem letzten Rennen der ersten Saisonhälfte. Und doch ist zu jeder Sekunde sein großes Selbstbewusstsein spürbar. "Wir sind stark", betont Lorenzo, bislang läuft es nahezu perfekt. Als Zweiter liegt der viermalige Motorrad-Weltmeister im Klassement zehn Punkte hinter seinem italienischen Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi.

Dabei hatte Lorenzo im Frühjahr einen Stotterstart hingelegt. "Es sind viele Dinge passiert, die normalerweise nicht passieren", erklärt er seine Schwierigkeiten. In Katar fehlte es wegen eines defekten Helms an Durchblick, in den USA bremste Lorenzo eine Bronchitis, in Argentinien wählte er die falschen Reifen.

Erster Sieg auf dem Sachsenring?

"Es waren drei Rennen unter komischen Umständen, aber danach habe ich mein wahres Potenzial gezeigt", sagt Lorenzo. Vier Rennen in Serie gewann der zweimalige 250er (2006, 2007) und MotoGP-Champion (2010, 2012). Zuletzt wurde er in Assen/Niederlande Dritter.

Auf dem Sachsenring soll im 13. Anlauf endlich der erste Sieg her: "Ich war ein paar Mal nah dran, und ich will es hinbekommen", so Lorenzo. Doch der Kurs hat es in sich. Kurz und eng sei die Strecke. "Es ist ein bisschen wie beim Kart-Fahren", meint der 28-Jährige und freut sich auf die spezielle Atmosphäre: "In der Aufwärmrunde sieht man die vielen Fans. Sie sind überall. Das ist gut, denn die MotoGP ist hier ja nicht der Top-Sport."

Dass der Grand Prix wegen der Verletzung von Stefan Bradl ohne den einzigen Deutschen in der Königsklasse über die Bühne geht, findet Lorenzo schade. Besonders für den Zahlinger. "Das ist sehr hart. Bei keinem Rennen wäre es für ihn schlimmer, wenn er es verpassen würde", sagt Lorenzo.

Lob für Folger

Große Stücke hält er auf Jonas Folger. Der Moto2-Pilot aus Oberbayern hat den Spanier mit seinen beiden Siegen in dieser Saison beeindruckt. "Er ist voll bei der Sache. Wenn er führt, kann er richtig pushen, sich absetzen und mit Vorsprung gewinnen. Das mag ich", sagt Lorenzo. Er selbst kann das auch, doch es ist schwieriger als früher: "Wir haben zum ersten Mal seit vielen Jahren sechs Fahrer, die Rennen gewinnen können. Das ist gut für den Sport."

Immer wieder muss er auch mit Rossi kämpfen, das nicht immer einfache Verhältnis der Rivalen hat sich dennoch gebessert. "Als ich zu Yamaha kam, war ich 20 und er der König im Team und der König des Sports. Er wollte seine Position schützen", erklärt Lorenzo die Reibereien. Heute sei das anders: "Wir akzeptieren uns einfach mehr. Wir werden ja auch älter und reifer."

Nach diesem Wochenende trennen sich erst einmal die Wege. Lorenzo, der Rennkombis berühmter Fahrer sammelt ("Das hat vor drei Jahren begonnen. Da habe ich die Lederkombi mit Sebastian Vettel getauscht"), geht in der anstehenden Sommerpause auf Reisen: "Ich werde mit einigen Freunden Miami und Los Angeles besuchen. Ich will meinen Urlaub genießen und mein Englisch ein wenig verbessern."

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