Marquez wirft Matchball weg

SID
Marc Marquez hat den vorzeitigen Titelgewinn in Australien verpasst
© getty

Der Spanier Marc Marquez hat die Chance auf den vorzeitigen Titelgewinn in der MotoGP weggeworfen.

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Beim Großen Preis von Australien blieb der 20-Jährige vor dem vorgeschriebenen Boxenstopp eine Runde zu lange auf der Strecke und wurde disqualifiziert.

"Wir müssen das vergessen", sagte Marquez nach dem teuren Fehler. "Unser Plan war nicht der richtige. Wir dachten, dass wir erst nach der elften Runde reinkommen müssen", sagte der Moto2-Champion.

Die Rennleitung hatte aber wegen Problemen mit den Reifen wegen des neuen Asphalts auf Phillip Island vorgeschrieben, dass das Motorrad spätestens nach zehn Runden gewechselt werden muss.

Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) nutzte den Aussetzer, holte sich "down under" bei seinem 100. MotoGP-Start den 50. Grand-Prix-Sieg und reduzierte mit 280 Punkten den Rückstand zu seinem spanischen Landsmann Márquez (Honda/298) erheblich. Es stehen nur noch die Rennen in Motegi/Japan und Valencia/Spanien aus, 50 Zähler sind maximal zu holen.

Startverbot für Bradl

"Das war ein verrücktes Rennen. Es war etwas völlig anderes mit dem Motorrad-Wechsel zur Rennmitte", sagte Lorenzo: "Mehr als 25 Punkte waren nicht möglich, die WM ist wieder offen. Mal schauen, was in Motegi passiert."

Hinter dem Titelverteidiger wurde in Dani Pedrosa (264 Punkte/3.) ein weiterer Spanier Zweiter, Platz drei ging an Valentino Rossi (Italien/Yamaha). Stefan Bradl (Zahling/Honda) hatte eine Woche nach seinem Knöchelbruch ein Startverbot erhalten. Bradl blickt mit Zurückhaltung auf den nächsten Grand Prix in Japan.

"Ein Top-10-Ergebnis sollte das Ziel sein", sagte der Zahlinger auf Phillip Island als Co-Kommentator beim übertragenden Sender "Sport1". Bradl hatte sich in Malaysia den Knöchel gebrochen und nach einem Test "Down Under" im Freitagstraining der MotoGP kein grünes Licht für das Rennen bekommen.

"In Japan versuche ich, das ganze Wochenende durchzuziehen", sagte der 23 Jahre alte Honda-Pilot mit Blick auf das kommende Wochenende: "Natürlich werde ich gehandicapt sein." Dass er in Australien nicht fahren konnte, tat Bradl mächtig weh: "Es ist ein Desaster. Es ärgert mich sehr, dass ich nicht dabei sein kann."

Nächste Chance in Japan

Der 16. von 18 Saisonläufen war in Absprache mit dem Reifenhersteller auf 19 Runden verkürzt worden. Grund dafür war ein erhöhter Verschleiß durch den neuen Untergrund in Australien. Die Entscheidung im aufregenden Grand Prix fiel aber bereits nach der Hälfte der Renndistanz.

Pedrosa ging nach neun Runden in die Box, Lorenzo nach zehn. Nur Neuling Márquez (20), der noch immer als jüngster Weltmeister in der Königsklasse in die Geschichte eingehen kann, fuhr aus der Spitzengruppe weiter. Bei der Rückkehr auf die Strecke berührte der Moto2-Weltmeister Lorenzo im Kampf um Platz eins, verlor diesen und sah wenig später die Schwarze Flagge.

In Japan hat Márquez am nächsten Wochenende eine weitere Gelegenheit, als erster Rookie seit Kenny Roberts senior (USA/1978) Champion in der schwersten Kategorie zu werden.

Der WM-Stand der Moto GP

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