Dominator, Comeback und Anti-Schumi

Von Alexander Mey
Audi (l.) konnte sich in der DTM-Saison nur selten gegen BMW und Mercedes behaupten
© xpb

Die ersten fünf Rennen der neuen DTM-Ära haben gehalten, was sie versprochen haben. Es gab tolle Rennaction, BMW ist beim Comeback eingeschlagen wie eine Bombe. Dominator der Serie ist jedoch Mercedes-Pilot Gary Paffett. Es gab aber auch einige herbe Enttäuschungen. Eine Zwischenbilanz.

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Gary Paffett: Was für eine Dominanz! Paffett war bisher in jedem Rennen zumindest phasenweise der schnellste Mann auf der Strecke. Meistens sogar durchgehend. Er und sein Mercedes, das passt einfach wie die Faust aufs Auge. Siege in Hockenheim und Brands Hatch, zweiter Platz am Lausitzring, dritter Platz in Spielberg - das war alles extrem stark.

Fast am stärksten war aber sein vierter Platz am Norisring. Nachdem er in der ersten Kurve umgedreht wurde, musste er dem ganzen Feld hinterherhetzen. Trotzdem kämpfte er sich noch bis auf die vierte Position nach vorne. Er war so schnell, dass er das Rennen von vorne sicher mit haushohem Vorsprung gewonnen hätte.

Haushoch ist sein Vorsprung in der Fahrerwertung trotzdem. Mit 95 Zählern liegt er 26 Punkte vor seinem Teamkollegen Jamie Green und 37 vor Bruno Spengler im BMW.

BMW: Dass BMW beim Comeback in der DTM nicht hinterherfahren würde, war beim Anspruch der Münchener zu erwarten. Dass sie aber schon das zweite Rennen am Lausitzring gewinnen und mit Ausnahme des Auftakts in Hockenheim immer mit mindestens einem Auto auf dem Podium standen, ist dann doch ein Paukenschlag.

Motorsportchef Jens Marquardt versucht zwar immer noch, tief zu stapeln und Rückschläge zu prophezeien, aber BMW sieht nach fünf Rennen so konstant aus, dass man ihm nicht so recht glauben mag.

Die Rückkehr von BMW ist auf ganzer Linie gelungen und eine große Bereicherung für die Rennserie. Da sieht man auch gerne großzügig über den unnötig hergeschenkten Sieg am Norisring (siehe Rennaction) hinweg.

Augusto Farfus: Er hat sich von allen Neulingen in der DTM am schnellsten eingelebt und ist dementsprechend auch der am besten platzierte Rookie der Saison. Dabei hätte er aus seinem BMW sogar noch deutlich mehr herausholen können, den Speed dazu hatten er und sein Auto.

Am Lausitzring holte zwar Markenkollege Bruno Spengler den ersten Sieg für BMW, aber schnellster Mann bei den Münchenern war bis zur letzten Quali-Runde eigentlich Farfus. Im Rennen konnte er den Speed von Spengler und Paffett mitgehen.

Am Norisring hätte es den zweiten Podestplatz geben können, denn Farfus war wieder schnell und startete als Dritter. Leider wurde er vor der ersten Kurve angeschoben und in den großen Startunfall gezwungen. Danach war das Rennen gelaufen. Egal, das Potenzial für Siege hat der Brasilianer auf jeden Fall gezeigt.

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Rennaction: Die DTM-Rennen machen Spaß! Es wird hart gekämpft, die stabileren Autos lassen auch mal einen etwas härteren Kontakt zu, ohne dass gleich die Beteiligten ausfallen. Unfair ging es aber selten zu - mit Ausnahme des Auftakts in Hockenheim, als einige Piloten deutlich übers Ziel hinausgeschossen sind.

Häufig genannte Namen waren dabei Neuling Roberto Merhi, aber auch Ralf Schumacher, der Bruno Spengler sehr unsanft abräumte. Weitere prominente Opfer waren Martin Tomczyk und Timo Scheider.

Besonders packend waren bisher die Kämpfe um die Rennsiege. Am Lausitzring musste sich Spengler bis zum Schluss gegen Paffett wehren, in Spielberg hielt Edoardo Mortara das ganze Rennen über den Druck von Tomczyk aus.

Die Krönung folgte am Norisring, als Jamie Green in den letzten Runden eine sensationelle Aufholjagd hinlegte und diese durch späte Überholmanöver gegen Spengler und Tomczyk krönte. Besonders spektakulär: Green schnappte Tomczyk in der allerletzten Kurve des Rennens den Sieg noch weg. Nicht nur die Formel 1 kann 2012 Thriller auf der Rennstrecke produzieren.

Teil 2: Die Flops der ersten Saisonhälfte