Arch siegt erneut - Dolderer enttäuscht

Von Martin Gödderz
Die drei Piloten Hall, Lamb und Arch feiern auf dem Podium in Gdynia ihren Erfolg
© RBAR

Zum zweiten Mal in dieser Saison steht der Österreicher Hannes Arch ganz oben auf dem Podest beim Red Bull Air Race. Mit einem überragenden Flug baute er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus. Der Deutsche Matthias Dolderer scheidet wegen zweier Strafen früh aus.

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Mit einer sensationellen Vorstellung vor mehr als 130.000 begeisterten polnischen Zuschauer am Strand von Gdynia sicherte sich der Gesamtführende Hannes Arch nach dem Rennen im kroatischen Rovinj bereits zum zweiten Mal in dieser Saison den Sieg beim Red Bull Air Race. Der Österreicher setzte sich vor dem britischen Malaysia-Sieger Nigel Lamb und dem Australier Matt Hall durch.

Der britische Titelverteidiger Paul Bonhomme schied nach einer kontroversen Strafe bereits im Durchgang der Super 8 aus und wurde am Ende wie schon in Putrajaya nur Fünfter. Auch der Deutsche Matthias Dolderer hatte Pech mit zwei Strafen und landete nach dem starken fünften Platz im Qualifying am Renntag lediglich auf dem neunten Platz.

Arch baut Vorsprung aus

Mit einer Zeit von 1:09.895 war Arch am Ende der schnellste Pilot im Ziel. Im abschließenden Final 4 distanzierte er den Zweitplatzierten Nigel Lamb um fast zwei Sekunden, knapp dahinter kam der Australier Matt Hall zum zweiten Mal in Folge auf den dritten Platz.

Durch seinen Sieg in der Danziger Bucht baute Arch sein Punktepolster an der Spitze der Gesamtwertung auf 42 Punkte aus, Bonhomme folgt nun schon mit einem Abstand von 13 Punkten auf dem zweiten Platz.

Arch muss sich nach dem wiederholten Sieg nun erst einmal mit seiner neuen Rolle zurechtfinden. "Ich bin eigentlich lieber der Jäger als der Gejagte. Das passt besser zu meinem Flugstil. Aber ich nehme an, dass ich mich jetzt daran gewöhnen muss, dass mich von nun an alle jagen", stellte der Österreicher nach dem Rennen richtigerweise fest.

Arch findet neue Linie bei Manöver

Ausschlaggebend für den Sieg war letztendlich das schwierige 270-Grad-Manöver "Marine Wall", bei dem Arch eine neue Linie fand, die alle anderen Piloten distanzierte.

Paul Bonhomme, der ewige Widersacher von Arch und amtierender Weltmeister, hätte dem Österreicher am Ende gefährlich werden können. Der Brite schied aber bereits vorzeitig aus, weil die Jury am Air Gate 8 erkannte haben wollte, dass Bonhomme zu hoch geflogen war. Eine zweifelhafte Entscheidung, die im Anschluss heiß diskutiert wurde.

Der Titelverteidiger offenbarte vor dem Videostudium seines Fluges entsetzt: "Von meinem Standpunkt aus sah das Manöver zunächst einmal richtig aus. Es war absolut klar, dass dieser fünfte Platz in Gdynia meine Titelhoffnungen zerstören würde. Wenn dieser wirklich nur deswegen zustande kam, weil einer der Richter sich vertan hat, dann wäre ich wirklich aufgebracht."

Dolderer hat Pech mit Strafen

Die Strafen waren es auch, die das Rennwochenende des Deutschen Matthias Dolderer enttäuschend enden ließen. Der 43-Jährige hatte am Vortag mit einem starken fünften Platz im Qualifying geglänzt und trat im Head-to-Head gegen den US-Amerikaner Kirby Chambliss als Favorit an.

Nach drei starken Sektorzeiten schien Dolderer seinen amerikanischen Kontrahenten bereits weit distanzieren zu können, doch dann flog der Deutsche an den Air Gates acht und neun zu hoch und erhielt insgesamt vier Sekunden an Zeitstrafen - zu viel im Duell gegen Chambliss, obwohl Dolderers reine Zeit ohne Strafen (1:08.946) am Ende die zweitschnellste des Tages war.

So triumphierte am Ende der Österreicher Hannes Arch, der sich nach vier von acht ausgetragenen Rennen als Top-Favorit auf den Weltmeisterschaftstitel etabliert hat.

Bereits in 20 Tagen geht es weiter. Dann fliegen die Piloten vom 16. bis 17. August über der weltbekannte Pferderennbahn im britischen Ascot.

Der WM-Stand im Überblick