Spiegel gelingt Überraschungscoup

Von Martin Gödderz
Der Deutsche Claudius Spiegel fliegt seit dieser Saison im Challenger Cup des Red Bull Air Race mit
© RBAR

Einen Tag bevor die Piloten der Master Class mit Matthias Dolderer an den Start gehen, hat ein anderer deutscher Pilot im Challenger Cup für Furore gesorgt. Im Wettbewerb der besten Nachwuchspiloten zeigte Claudius Spiegel einen überragenden Flug und holte sich überraschenderweise den ersten Air Race Sieg seiner Karriere.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im vierten Rennen des Challenger Cups im polnischen Gdynia sicherte sich Claudius Spiegel mit einer überragenden Vorstellung in der Danziger Bucht den ersten Sieg in seiner Air Race Karriere. Im Wettbewerb der besten Nachwuchspiloten, die sich für die Master Class bewerben, sorgte der Deutsche trotz durchwachsener Trainingsresultate für die Überraschung.

Das Rennen des Challenger Cups, das am Samstag nach dem Qualifying der Master Class stattfand, war geprägt von schwierigen Wetterbedingungen. Bereits den ganzen Tag über erschwerte der Regen das Rennen auf der Ostsee. Gerade der Tscheche Petr Kopfstein, der nach starken Trainingsresultaten als Favorit ins Rennen gegangen war, offenbarte Probleme und landete am Ende auf einem für ihn enttäuschenden vierten Platz.

Spiegel siegt bei schwierigen Bedingungen

Spiegel dagegen trotzte den Bedingungen, gab nach dem Rennen aber auch zu: "Ich musste wirklich hart arbeiten, die richtige Mischung auf der Rennstrecke zu finden. Nach meinem ersten Flug hatte ich viele Ideen, wie ich noch schneller werden könnte. Diese habe ich offensichtlich gut umgesetzt."

Mit einer Zeit von 1:20.325 lag Spiegel am Ende vor dem Schweden Daniel Ryfa und dem Briten Tom Bennet, die beide nach den Resultaten der ersten drei Rennen deutlich stärker eingeschätzt wurden als Spiegel, der zuvor auch noch keine Podiumsplatzierung vorweisen konnte.

"Bin wirklich, wirklich glücklich"

Dementsprechend euphorisch war der Deutsche nach dem Rennen. "Ich bin wirklich, wirklich glücklich, plötzlich hier als Sieger zu stehen. Es war von den Bedingungen her ein sehr hartes Wochenende und mein letztes Rennen lief auch nicht so gut, aber jetzt habe ich es geschafft", frohlockte der 25-Jährige nach dem Sieg.

Spiegel profitierte beim Sieg auch davon, dass der bisherige Dominator des Challenger Cups, der Gesamtführende und Gewinner der ersten drei Rennen, Francois Le Vot nicht am Wettbewerb in Polen teilnahm. So war der Kampf um die Spitze offener denn je.

Czepiela nur Fünfter

Der polnische Lokalmatador Luke Czepiela hatte das gesamte Wochenende kaum eine Chance in das Rennen um die Podiumsplätze einzugreifen. Am Ende wurde er Fünfter, äußerte sich aber trotzdem optimistisch. "Das Publikum war fantastisch und ich habe trotz des schwachen Resultats viel gelernt in diesem Wettbewerb. Das fühlt sich gut an für die Zukunft", so der Pole.

Spiegel katapulierte sich mit zehn Punkten auf den geteilten fünften Platz in der Gesamtwertung der Challenger Class, die noch immer von Francois Le Vot (30 Punkte) angeführt wird. Dem Franzosen folgen Daniel Ryfa (22) und Tom Bennet (16).

Am heutigen Sonntag ab 16 Uhr gehen die Piloten der Master Class ins Rennen. Der Deutsche Matthias Dolderer geht nach einem starken fünften Platz im Qualifying mit guten Chancen aufs Podium ins Rennen. Die Quali gewann der Brite Paul Bonhomme vor seinem Landsmann Nigel Lamb, Dritter wurde der Österreicher Hannes Arch.

Der WM-Stand im Überblick