Montoya siegt vom letzten Platz

Von Alexander Maack
Für den Kolumbianer ist es bereits der zweite Titel bei den Indy 500. Er Erste liegt 15 Jahre zurück
© getty

15 Jahre nach seinem ersten Sieg beim Indianapolis 500 hat der frühere Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya die 99. Auflage des berühmtesten Oval-Rennens der Welt zum zweiten Mal gewonnen. Der Penske-Pilot setzte sich auf dem Brickyard in einem packenden Finish gegen seinen Teamkollegen Will Power durch, Ganassi-Fahrer Charlie Kimball wurde Dritter.

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"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist zu viel", sagte der Sieger: "Der Fight am Ende war hart. Wahnsinn." Am Ende überquerte er die Ziellinie mit lediglich 0.1046 Sekunden Vorsprung, die viertknappste Entscheidung der Indy-500-Geschichte. Seinen zweiten Sieg holte er beim dritten Start in Indianapolis, was vorher nur Helio Castroneves gelang.

Montoyas Fahrt glich einem Husarenritt. Er führte das Feld nur 9 von 200 Runden an. Nach einem Kontakt mit der Schweizerin Simona de Silvestro zu Beginn des Rennens unter Gelb musste Montoya an die Box, wo die Heckverkleidung seines beschädigten Chevrolet getauscht wurde.

Der 39-jährige Kolumbianer fiel auf den 30. und letzten Platz zurück, blieb gerade noch in der Führungsrunde und arbeitet sich anschließend methodisch immer weiter nach vorn. Bei einem weiteren Stopp verpasste er auch noch seine Box und verlor wertvolle Sekunden.

Montoya im Windschatten zum Sieg

Vier Runden vor der Zieldurchfahrt zog Power schließlich in Turn 3 Montoya am zu diesem Zeitpunkt führenden Ganassi-Piloten vorbei und musste dann am Ende der Zielgeraden seinen Teamkollegen die Führung überlassen.

Montoya setzte sich nach dem 47. Führungswechsel des Rennens direkt ab und fuhr den 16. Indy-500-Sieg des Teams von Roger Penske ein. Er ist der 19. Fahrer, der das Oval-Rennen zweimal für sich entschied und die traditionelle Siegermilch genoss.

Abseits des Siegs gab es jedoch einige negative Schlagzeilen. Nachdem die neuen Aerokits bei den Trainings für spektakuläre Unfälle gesorgt hatten, blieben die Überschläge beim Rennen glücklicherweise aus.

Zwei Unfälle mit Folgen

Sebastian Saavedra mussten die Rettungskräfte nach einem Unfall mit Stefano Coletti und Jack Hawksworth allerdings aus seinem Wrack bergen und zum Medical Car tragen. Er war trotz der Fußverletzung, die sich letztlich als Prellung entpuppte, und einem schmerzverzerrten Gesicht bei Bewusstsein.

Zudem wurden zwei Mitglieder der Pitcrew von Tristan Vautier verletzt, als James Davison nach seinem Reifenwechsel zu früh los fuhr und in der Boxengasse mit Pippa Mann kollidierte. Vaultiers Mann für das rechte Hinterrad musste anschließend wegen einer mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Sein rechter Knöchel wurde operiert.

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