Cortese und Bradl mit Rückenwind für 2013

SID
Sandro Cortese steigt nach seinem WM-Titel in der Moto3 in die Moto2 auf
© Getty

Nach dem überragenden Gewinn der Moto3-Weltmeisterschaft - mit 111 Punkten Vorsprung - will Sandro Cortese auch beim Feiern Zeichen setzen. Stefan Bradl ist der "Rookie of the year" in der Königsklasse MotoGP.

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"Ich freue mich wie ein kleiner Junge auf den Empfang in Berkheim. Das wird riesig, das wird Weltklasse", sagt der KTM-Pilot. Für den kommenden Samstag hat der Italo-Schwabe Fahrerkollegen, Wegbegleiter und Fans eingeladen, mit ihm den Titel in seiner Heimat im baden-württembergischen Berkheim zu feiern. Stefan Bradl wird dann auch dabei sein. Und der hat ebenfalls einen Titel im Gepäck: Er ist der "Rookie of the year" in der Königsklasse MotoGP.

Dass der deutsche Motorradsport einmal so viel zu feiern hatte, ist lange her. Vor Bradls Titelgewinn in der Moto2 2011 gab es eine fast 20 Jahre anhaltende Durststrecke, die sich durch alle Klassen zog. Dirk Raudies' 125er-Titel 1993 war eine Ausnahmeerscheinung. Davor war es Anton "Toni" Mang, der in der Mittelklasse - den damaligen 250ern und 350ern - zwischen 1980 und 1987 fünf Titel gewinnen konnte und somit die deutschen Farben hochhielt.

Folger ist Favorit für 2013er-Titel

Den deutschen Motorsportfans muss nun nicht mehr bange um die Zukunft der Zweirad-Zunft sein. Hinter den 22 Jahre alten Bradl und Cortese rücken weitere Ausnahmekönner nach. Jonas Folger, der als 17-Jähriger 2011 seinen ersten Moto3-Sieg einfuhr, hat nach einem schlechten Saisonbeginn auf einem technisch unterlegenen Motorrad das Team gewechselt und konnte danach an sein Karriere-Highlight anknüpfen.

In Valencia am vergangenen Wochenende stand der Bayer auf der Pole Position, musste das Rennen jedoch aufgrund eines technischen Defekts aufgeben. Mit seinem neuen Team Mapfre-Aspar konnte er in der zweiten Saisonhälfte in acht Rennen einen Sieg und zwei Podiumsplätze einfahren, dazu weitere Top-Ten-Platzierungen. Er gilt als einer der Favoriten auf Corteses Nachfolge in der kommenden Saison. "2013 habe ich dann ein ganzes Jahr mit meinem Team - und hoffentlich auch mehr Glück als heute", sagt der 19 Jahre alte Bayer nach seinem unglücklichen Saisonabschluss in Valencia.

Junge Nachfolger stehen schon bereit

Im Windschatten von Cortese und Folger sorgte der 16-Jährige Philipp Öttl in Spanien für Furore. Bei seinem ersten Grand Prix fuhr er als Elfter sogleich die ersten fünf WM-Punkte ein. Er wird in der kommenden Saison ebenso in der Moto3 unterwegs sein, wie eines der vielversprechendsten Talente im deutschen Motorsport überhaupt: Florian Alt.

Mit 16 Jahren gewann Alt in diesem Jahr die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) und zugleich den Red Bull Rookies Cup. Der Cup ist eine Nachwuchs-Serie, die an acht der 18 GP-Wochenenden ausgetragen wird. 2013 startet er mit Bradls 2001er-Weltmeisterteam Kiefer Racing in der Moto3, als Teamkollege mit einem weiteren schnellen deutschen Teenager: Toni Finsterbusch.

Cortese 2013 in Moto2 - Bradl will in MotoGP aufs Podium

Cortese selbst steigt in die Mittelklasse Moto2 auf. Dort geht er mit einem eigens für ihn zusammengestellten Team an den Start. "Das ist das Beste, was mir passieren kann", sagt Cortese. Er hat dafür um sich Weggefährten aus seinen mittlerweile acht Jahren im Grand-Prix-Zirkus versammelt. Das Team "Intact GP" hat den Anspruch, schnell zu lernen und von Beginn an eine gute Rolle in der WM zu spielen.

Und Stefan Bradl? Der LCR-Honda-Pilot hat mit seinen Leistungen (nur drei Ausfälle, ein vierter Platz und sieben Top-Sechs-Platzierungen) aufhorchen lassen und bekommt in der kommenden Saison Werksunterstützung vom japanischen Motorenhersteller.

"Nach einem guten Saisonstart kam ein Durchhänger. Leider auch mit Stürzen. Aber letztlich wollen wir daraus für die nächste Saison lernen. Dann möchte ich angreifen und aufs Podium fahren."

Der Moto3-Endstand im Überblick

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