Sandro Cortese vor Gewinn des WM-Titels

SID
Sandro Cortese steht kurz vor seinem ersten WM-Titel in der Moto3-Klasse
© Getty

Sandro Cortese hat in der Motorrad-WM schon vier Rennen vor dem Saisonende eine Hand an der Fahrer-Krone. Trotz Erkältung raste der Schwabe beim Großen Preis von Aragonien in der Moto3-Klasse auf den zweiten Platz und war damit der große Gewinner im Titelrennen.

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Sein bislang schärfster Verfolger Maverick Vinales (Spanien) blieb mit einem technischem Defekt bereits in der Aufwärmrunde auf der Strecke und fiel in der Gesamtwertung mit jetzt 66 Punkten Rückstand auf Cortese auf den dritten Rang zurück. Neuer WM-Zweiter ist der Spanier Luis Salom, der den 13. von 17 WM-Läufen am Sonntag in Alcaniz gewann, aber auch schon deutliche 51 Zähler hinter WM-Spitzenreiter Cortese zurückliegt.

"Mit dieser Führung bin ich vier Rennen vor dem Ende in einer sehr komfortablen Situation", sagte Cortese. Das frühe Aus von Vinales habe für ihn keine Rolle gespielt: "Da hatte ich keine Zeit, darüber nachzudenken", sagte Cortese, der bis zum Schluss gemeinsam mit Salom und Jonas Folger Ellbogen an Ellbogen um den Sieg kämpfte.

Starke Erkältung

Dabei ließ er sich auch von einer hartnäckigen Erkältung nicht bremsen, die ihn seit einer Woche beschäftigt.

"Ich wollte unbedingt gewinnen, konnte am Ende aber nicht mehr richtig pushen", sagte der sichtlich erschöpfte Cortese und fügte hinzu: "Das Ergebnis ist aber dennoch gut. Jetzt kann ich entspannt nach Japan blicken." Dort findet in Motegi in zwei Wochen das nächste Rennen statt.

Cortese stand in 12 der 13 Rennen auf dem Podium, ein weiteres Mal holte er als Sechster Punkte. Eine Konstanz, die Vinales in dieser Saison fehlt. Der 17 Jahre alte Spanier hat mit fünf Erfolgen zwar zwei Siege mehr als Cortese, er blieb aber auch in drei Rennen gänzlich ohne Punkte.

Folger überzeugt erneut

Erneut überzeugen konnte auch Jonas Folger. Der 19 Jahre alte KTM-Markenkollege von Cortese ging erstmals in seiner Karriere von der Pole Position in ein Rennen.

Er stand als Dritter nach seinem kurzfristigen Wechsel zum Team Mapfre Aspar bereits zum dritten Mal im vierten Rennen auf dem Treppchen. "Es war eines der härtesten Rennen der Saison", sagte Folger. Auf der mit 968 Metern sehr langen Geraden konnte sich das Spitzen-Trio niemals vom Rest des Feldes absetzen.

Während der Baden-Württemberger Cortese nun als erster Deutscher nach Dirk Raudies 1993 kurz vor dem Gewinn des Weltmeistertitels in der kleinsten Hubraumklasse steht, machte ein deutscher Debütant ein erstes Mal von sich reden. Dem erst vor vier Wochen 16 Jahre alt gewordenen Luca Amato gelang am Sonntag mit Platz 20 ein guter Auftakt auf der großen Motorrad-Bühne.

Der Moto3-WM-Stand