Verletzter Cortese bleibt WM-Spitzenreiter

SID
Sandro Cortese erkämpfte sich in Spanien den zweiten Platz
© Getty

Sandro Cortese hat unter Schmerzen seine Führung in der Motorrad-WM ins Ziel gerettet. Der 22-Jährige biss einen Tag nach einem schweren Trainingssturz auf die Zähne und raste beim fünften Saisonrennen am Sonntag in Barcelona trotz einer Prellung am Handgelenk auf den zweiten Platz in der Moto3-Klasse.

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Corteses Start beim Großen Preis von Katalonien war nur mit schmerzstillenden Medikamenten möglich.

"Ich bin überglücklich. Das ist für mich wie ein Sieg. In der Startaufstellung habe ich noch eine Spritze ins Handgelenk bekommen", sagte der KTM-Pilot "Sport1". Er werde die Hand nun schnellstmöglich bei einem Spezialisten in Deutschland untersuchen lassen. Im Rennen merkten Corteses Konkurrenten wenig von einer Behinderung des WM-Führenden aus dem baden-württembergischen Berkheim.

Vorsprung im Klassement schmilzt auf sieben Punkte

Cortese ging keinem Zweikampf aus dem Weg und machte deutlich, dass er sieben Jahre nach seinem Debüt in der kleinsten Rennserie nun endlich den Titel gewinnen will. Die Ausgangssituation ist für den Werksfahrer weiter gut. "Das Motorrad war klasse. Ich konnte überholen, wo ich überholen wollte", sagte Cortese.

Während der Spanier Maverick Vinales ein einsames Rennen an der Spitze fuhr, setzte sich Cortese in einem intensiven Kampf um das Podest gegen sieben andere Fahrer durch. Vor den Augen seiner mitgereisten Familie überzeugte Cortese vor allem mit dem perfekten Timing für seine Attacken. Sein Vorsprung auf Vinales beträgt aber nur noch sieben Punkte.

Marcel Schrötter und Jonas Folger mussten aufgrund von technischen Defekten aufgeben. Schrötter stellte seine technisch unterlegene Mahindra sechs Runden vor Ende ab, Jonas Folger parkte seine Ioda bereits in der vierten Runde mit einer kaputten Schaltung in der Box. Toni Finsterbusch nahm aufgrund einer Verletzung am Schlüsselbein nicht an dem Rennwochenende in Spanien teil.

Bradl hält Kontakt zu den Stars

Stefan Bradl hält in seiner Debüt-Saison in der Königsklasse MotoGP den Kontakt zu den etablierten Spitzenfahrern. Der 22 Jahre alte Bayer raste mit seiner Honda auf den achten Platz. Bradl ließ nach einem intensiven Zweikampf auch den ehemaligen Weltmeister und Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden einen Platz hinter sich.

Das Rennen auf dem 4.727 Meter langen Rundkurs gewann der spanische WM-Führende Jorge Lorenzo auf Yamaha. Sein ärgster Konkurrent um den Titel, der amtierende Champion Casey Stoner, verpasste als Vierter erstmals in dieser Saison das Podium.

In der Moto2-Klasse kam der Sachse Max Neukirchner erneut nicht in die Punkteränge. Nach dem zwischenzeitlichen Erfolgserlebnis mit dem achten Rang zuletzt in Le Mans enttäuschte Neukirchner erneut. Das letztjährige Weltmeisterteam von Stefan Bradl, Kiefer-Racing, muss mit Neukirchner kleinere Brötchen backen.

"Wir können ein kleines bisschen glücklich sein, dass ich das ganze Wochenende nicht gestürzt bin", sagte Neukirchner. Das Rennen gewann der Italiener Andrea Iannone, mit seinem zweiten Platz übernahm der Schweizer Thomas Lüthi die Führung in der Gesamtwertung.

Der Moto3-WM-Stand

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