Stefan Bradl freut sich über Rossis Ritterschlag

SID
Stefan Bradl landete bei seinem ersten MotoGP-Rennen auf einem beachtlichen achten Platz
© Getty

Es war nur eine kleine Geste, aber mit großer Wirkung. Plötzlich reichte Motorrad-Superstar Valentino Rossi nach dem WM-Auftaktrennen in Katar dem "Rookie" Stefan Bradl auf der Auslaufrunde anerkennend die Hand. Das war wie ein Ritterschlag für den 22-Jährigen, der bei seiner Premiere in der "Königsklasse" MotoGP einen beachtlichen Auftritt hingelegt hatte.

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Bradl war von Rossis Geste völlig baff. "Das gibt es auch nicht alle Tage, das war wirklich nett. Valentino ist ein toller Sportsmann", sagte Deutschlands Motorrad-Hoffnung.

Dass er den Schritt in die MotoGP gewagt hat, scheint Bradl noch nicht bereut zu haben: "Das Debüt war echt cool. Das hat mir Spaß gemacht."

Ein beachtlicher achter Platz

Lange Zeit lag Bradl, der als amtierender Moto2-Weltmeister zunächst vor einem Lehrjahr steht, auf dem sechsten Platz. Doch ein Fehler beim Einstellen der Bremse kostete in der Schlussphase etwas Konzentration und zwei Positionen. Aber auch Platz acht konnte sich sehen lassen. Und als Rossi ihm dann die Hand schüttelte, dürfte Bradls Herz vermutlich schneller geschlagen haben als im ganzen Rennen zuvor.

Ein bisschen stolz auf seine Leistung war Bradl auch, schließlich hatte er den neunmaligen Weltmeister Rossi hinter sich gelassen. "Ich denke, dass ich eine Duftmarke hinterlassen habe", sagte der 22-Jährige. Er sei fast fehlerfrei gefahren und habe auch keinen großen Verbremser gehabt.

Doch bis ganz nach vorne ist es in der "Königsklasse" ein weiter Weg. Nach 22 Runden hatte Bradl fast 30 Sekunden Rückstand auf Sieger Jorge Lorenzo. Der Spanier gewann nach einem packenden Finish vor seinem Landsmann Dani Pedrosa und Titelverteidiger Casey Stoner (Australien), der zwischenzeitlich schon wie der klare Sieger aussah.

Bradl: "Das war deutlich mehr Trubel"

Schon vor dem Start merkte Bradl, dass jetzt ein anderer Wind weht: "Da war schon deutlich mehr Trubel, das hat man sonst nur aus dem Fernsehen gekannt." Doch nervös sei er nicht gewesen, sagte das Motorrad-Ass aus dem bayerischen Zahling: "Mein Chefmechaniker ist so eine coole Socke, der holt mich dann schon runter, wenn ich da zappele."

Vor seinem Rennen hat Bradl noch Sandro Cortese in der Moto3-Klasse die Daumen gedrückt. Doch der 22-Jährige verpasste trotz perfekter Ausgangslage den erhofften Sieg. Cortese, der zum vierten Mal bei einem WM-Lauf auf der Pole Position stand, belegte letztlich den dritten Platz. "Die letzten zwei Runden musste ich die Ellenbogen ausfahren, um das Podium zu retten", sagte Cortese.

Das erste Rennen der Nachfolgeserie der 125-ccm-Zweitakter gewann der Spanier Maverick Vinales vor seinem Honda-Markenkollegen Romano Fenati aus Italien. Corteses Rückstand auf den Sieger betrug deutliche 18,013 Sekunden.

Nichts zu holen gab es für die anderen drei deutschen WM-Starter in der Moto3-Klasse. Toni Finsterbusch landete auf seiner MZ-RE Honda auf dem 23. Rang, Marcel Schrötter und Jonas Folger beendeten das Rennen nicht und gaben auf.

Technik lässt Neukirchner im Stich

Pech hatte Max Neukirchner in der Moto2-Klasse. Wegen technischer Probleme musste er mit der letztjährigen WM-Maschine von Stefan Bradl die Box ansteuern und landete schließlich nur auf dem 30. und letzten Platz.

Das Rennen gewann der WM-Zweite Marc Marquez aus Spanien vor dem Italiener Andrea Iannone.

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