Bradl: Mitleid mit Rossi und Freude aufs Rennen

SID
Stefan Bradl freut sich auf die Rückkehr nach Europa und Jerez
© Getty

Nach dem Saisonstart der MotoGP und dem erfolgreichen Debüt in der Königklasse bei einem Nachtrennen ist Stefan Bradl froh, am kommenden Sonntag (14.00 Uhr) wieder bei Tageslicht starten zu können: "Es ist angenehmen, nach Katar wieder einen normalen Tagesablauf zu haben und zu den gewohnten Rennen in Europa zu fahren", sagt der 20 Jahre alte Bayer am Donnerstag der Nachrichtenagentur "dapd".

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Während die Stimmung bei Bradls Team LCR-Honda kaum besser sein könnte, reisen die Top-Fahrer mit unterschiedlichen Gemütslagen zum Großen Preis von Spanien nach Jerez. Weltmeister Casey Stoner (Honda) musste in Katar dem Gewinner Jorge Lorenzo (Yamaha) und dem eigenen Teamkollegen Dani Pedrosa den Vortritt lassen.

Zudem konnte der Australier auf der 4.423 Meter langen Strecke noch nie gewinnen. Lokalmatador Lorenzo präsentierte sich in dort stets bärenstark: "Wir haben in Jerez beim Testen sehr gut abgeschnitten und ich habe immer gute Ergebnisse erzielt", sagte er auf der Website motogp.com.

Kein Chattering bei Bradl und Lorenzo

Stoner ist daher zurückhaltender: "Wir werden sehen, was das Rennen bringt", sagte Stoner dem Magazin "Motor Cycle News" und ergänzte: "Yamaha konnte besser beschleunigen und hatte kein Chattering." Chattering heißt auf Deutsch "Rattern". Das Hinterrad holpert dabei unter den großen Belastungen in der Kurve immer wieder, verliert den Kontakt mit der Fahrbahn.

"Wie ein Rattern fühlt es sich auch an. Man muss sich das so vorstellen: das ganze Motorrad zittert und man hat Probleme seine Ideallinie zu fahren", erklärt Bradl. Das Honda Werksteam hat diese Probleme seit Einführung der weicheren Reifen von Bridgestone zu dieser Saison.

Mit den Pneus hat auch Bradls Team zu kämpfen: "Wir müssen daran arbeiten, auch mit abgenutzten Reifen bessere Zeiten abzulegen und den Reifen auch bei weniger Grip besser nutzen zu können", sagt Bradl. Im vergangenen Jahr holte er in der Moto2 die Pole Position. "Die Strecke in Jerez mag ich total. Im besten Fall sollte es hier ein Platz sechs werden, mein Ziel sind die Top Acht."

Bradl hält Kritik an Rossi für überzogen

Valentino Rossi, der bei einem waghalsigen Überholmanöver 2011 in Jerez Stoner von der feuchten Strecke kegelte, steht in seinem zweiten Jahr bei der Traditionsmarke Ducati zunehmend in der Kritik.

Es mangele ihm nach einer langen Karriere - Jerez wird sein 200. Grand-Prix-Start in der Königsklasse - an Motivation, noch einmal eine Maschine mit den Ingenieuren weiter zu entwickeln. Bradl teilt diese Kritik nicht: "Ich finde es sehr schade, dass ein neunmaliger Weltmeister so runter gemacht wird, nur weil er nicht so performt, wie es alle von ihm gewohnt sind", sagt Deutschlands Motorrad-Hoffnung.

Cortese will bei Moto3-Rennen aufs Podium

Max Neukirchner, der nach einem Defekt an seiner Kalex-Honda in Katar Letzter wurde, hat Respekt vor Jerez: "Die Strecke hat einen außergewöhnlich schweren Charakter", sagte der Sachse "dapd".

Da die Moto2-Testfahrten mit seinem Team Kiefer-Racing im März in Jerez von Standzeiten geprägt waren, "fehlen Erfahrungen und Daten für den Kurs", dennoch wolle er in die Punkteränge fahren. Vorjahresgewinner Sandro Cortese (KTM) peilt in der Moto3 wie in Katar mindestens einen Platz auf dem Podium an: "Das ist mein Ziel, vielleicht kann ich auch um den Sieg kämpfen."

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