Michele Mouton holt Schumi nach Düsseldorf

SID
Michelle Mouton (M.) gelang als erste Frau der Gesamtsieg bei einem Rallye-Weltmeisterschaftslauf
© Getty

Michele Mouton war einst die erfolgreichste Frau im Rallye-Sport, jetzt ist sie die Chefin des Race of Champions. Nach ihrer Pfeife tanzen sogar die Superstars aus der Formel 1.

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Sie ist bis heute die vielleicht einzige Frau, von der die Männer im Motorsport voller Respekt und Anerkennung sprechen.

Die 59-jährige Michele Mouton zwang einst sogar fast Walter Röhrl in die Knie, doch letztlich setzte sich der "Lange" durch und wurde 1982 vor der Französin Rallye-Weltmeister. Doch auch ohne diesen WM-Titel steht Michele Moutons Name für alle Zeiten in den Geschichtsbüchern, schließlich gewann sie 1981 in San Remo als erste Frau einen Lauf zur Rallye-WM.

Leiterin der Frauen-Kommisson

Ihren Helm hat Michele Mouton zwar längst an den Nagel gehängt, doch dem Motorsport ist sie noch immer fest verbunden. Als fleißige Funktionärin und Organisatorin von Mega-Veranstaltungen genießt sie auch das Vertrauen der Superstars der PS-Branche.

Im vergangenen Jahr wurde die Französin vom Automobil-Weltverband FIA zur Leiterin der eigens ins Leben gerufenen Frauen-Kommission ernannt.

Zudem ist Michele Mouton seit 1988 die Macherin des etablierten Race of Champions. Sie ist die Frau, die Rekordweltmeister Michael Schumacher, den deutschen Shootingstar Sebastian Vettel und viele mehr nach Düsseldorf holt, wo in knapp vier Wochen die nächste Auflage des Spektakels stattfindet (27. und 28. November).

Race of Champions im Rallye-Lager geboren

Sie sei bei dieser Veranstaltung hauptsächlich für das Design und die Konstruktion der Rennstrecken zuständig, sagt Mouton über ihre Aufgaben. Mit ihrer Arbeit in Düsseldorf ist sie besonders zufrieden.

"Die Strecke in diesem Jahr ist breiter und damit schneller", sagte sie. Statt der üblichen 6,5 Meter Breite sind es nun 7,5 Meter. Dann verrät Mouton: "Die Strecke für Düsseldorf haben wir in Portugal bereits probeweise aufgebaut und getestet - damit in Deutschland alles gut funktioniert."

Geboren wurde die Idee des Race of Champions einst im Rallye-Lager. Doch inzwischen kommen die Teilnehmer aus allen wichtigen Motorsportdisziplinen.

Seit 2004 wird in verschiedenen Stadien gestartet. "Das gibt den Zuschauern natürlich ein ganz besonderes Gefühl. Sie sind sehr dicht am Geschehen dran. Ich denke, wir konnten damit die Veranstaltung für die Zuschauer verbessern", sagt Mouton.

Letztes Race of Champions 1989 am Nürburgring

Dass die Wahl in diesem Jahr auf Düsseldorf fiel, war für Michele Mouton keinesfalls eine Überraschung. Das letzte Race of Champions in Deutschland liegt nämlich schon 21 Jahre zurück und fand 1989 auf dem Nürburgring statt.

Mouton erinnert sich: "Die Begeisterung war damals sehr groß, da waren wir alle der Meinung, dass es an der Zeit wäre, wieder in Deutschland zu fahren." Die Stadt Düsseldorf sei von Anfang an sehr interessiert gewesen, das Spektakel auszutragen.

Wenn Frau Mouton über das Race of Champions spricht, leuchten ihre Augen. Die Zuschauer dürften sich auf fantastische Fahrer und tolle Fahrzeuge freuen, sagt sie voller Stolz: "Es sind die Besten der Besten da - und das aus vielen Motorsportdisziplinen. Die Zuschauer können die Duelle hautnah erleben, und alle zwei Minuten steht ein Gewinner und ein Verlierer fest."

Prominentes Starterfeld

Doch beim Blick auf die Starterliste in Düsseldorf staunt selbst Mouton. Noch nie zuvor hat sie derart viele Superstars "für mein Baby", wie sie das Race of Champions nennt, begeistern können.

Und sollten jetzt auch noch die beiden Formel-1-Weltmeister Jenson Button und Lewis Hamilton sowie Vettels Teamkollege und Titelkandidat Mark Webber zusagen, wäre wirklich alles am Start, was im PS-Zirkus Rang und Namen hat.

"Ich glaube, diese Mischung gefällt den Fahrern. Sie haben außerdem die Möglichkeit, ihre Kollegen zu treffen, was während der Saison so gut wie ausgeschlossen ist", sagt Frau Mouton auf die Frage, wie sie es geschafft hat, Schumi und Co. nach Düsseldorf zu locken.

Das wertvollste Kompliment bekam sie einst von Michael Schumacher: "Er sagte mir nach seinem Debüt beim Race of Champions direkt zu, dass er gerne wiederkommt. Das ist eine echte Auszeichnung."

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