Mercedes-Doppelsieg in Zandvoort

SID
Gary Paffett wurde 2005 bereits DTM-Meister
© Getty

Mercedes hat auch die Audi-Hochburg Zandvoort erobert: Die beiden Briten Gary Paffett und Paul di Resta haben für die Stuttgarter beim 6. Lauf der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft den vierten Doppelsieg der Saison eingefahren, den ihnen Titelverteidiger Timo Scheider quasi auf dem Silbertablett serviert hatte.

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Scheider hatte wie zuletzt auf dem Nürburgring Audi-Teamkollege Mattias Ekström von der Pole Position den Start völlig verpatzt und damit schon alle Chancen auf den Sieg eingebüßt. "Das war klar mein Fehler", meinte Scheider.

Mit einer starken Aufholjagd kämpfte er sich aber zumindest noch bis auf Rang drei nach vorne und landete sogar noch vor Ekström, der damit einen vielleicht wichtigen Punkt in der Gesamtwertung einbüßte.

Scheider droht Disqualifikation

Zudem droht Scheider die nachträgliche Disqualifikation, da an einem der verwendeten Reifen der vorgeschriebene BAR-Code fehlte. An diesem kann der Exklusiv-Lieferant Dunlop die rechtmäßige Zulassung der Einheitsreifen feststellen.

In der Gesamtwertung liegt weiterhin Mercedes-Pilot Bruno Spengler an der Spitze, obwohl der Kanadier als Siebter sein bislang schlechtestes Resultat in dieser Saison verbuchte.

Spengler mit 9 Punkten Vorsprung

Spengler, der die Chance verpasste, als erster Fahrer der DTM-Geschichte in den ersten sechs Rennen einer Saison immer aufs Podium zu fahren, hat mit 44 Punkten noch neun Zähler Vorsprung vor Paffett, der zum dritten Mal nach 2005 und 2009 auf dem Dünenkurs triumphierte. Dazwischen hatte es allerdings drei Audi-Siege gegeben.

Für Paffett war es insgesamt schon der 15. Sieg in der DTM und Nummer zwei in diesem Jahr. "Diese Strecke liegt mir enorm. Sie ist extrem, aber macht riesig Spaß", sagte Paffett, der sich bereit für den Titelkampf fühlt.

Spengler sah sein Resultat als "nicht dramatisch" an. "Es war heute schwer, eine perfekte Strategie zu finden, denn es waren einfach zu viele Audi um micht herum. Das haben die gut hinbekommen", sagte Spengler.

Scheider nimmt verpatzten Start auf seine Kappe

Scheider, der wohl der schnellste Mann auf der Strecke war, entschuldigte sich bei seinem Team und nahm den verpatzten Start "auf meine Kappe". "Ich habe schon gelitten", gab Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich zu: "Es tut schon weh, wenn man sieht, welches Tempo Timo dann im Rennen hatte."

Selbst Ullrichs Mercedes-Kollege Norbert Haug räumte ein, dass es bei einem besseren Start von Scheider hätte "eng werden können". Ohne den direkten Druck des Meisters hatten Paffett und di Resta aber leichtes Spiel. "Sie waren eine Klasse für sich", sagte Haug, der sich über den fünften Mercedes-Sieg im sechsten Rennen freute.

Ekström bester Nicht-Mercedes-Pilot

Scheiders Start war nach seiner ersten Pole Position in dieser Saison noch schlechter als der von Ekström auf dem Nürburgring. Der Schwede, der noch in diesem Jahr mit einem weiteren Start in der amerikanischen NASCAR-Serie liebäugelt, war dort vom ersten auf den siebten Rang zurückgefallen.

Diesmal war er von Rang fünf ins Rennen gegangen. "Ich hatte schon gehofft, den Mercedes-Jungs das Leben etwas schwerer machen zu können", sagte Eki, der als bester Nicht-Mercedes-Pilot als Vierter in der Gesamtwertung mit 28 Punkten noch 16 Punkte hinter Spengler liegt. Scheider hat 23 Punkte auf dem Konto.

Der frühere DTM-Pilot Ralf Schumacher verpasste in seinem Mercedes als Neunter knapp die Punkteränge. Sein früherer Konkurrent aus der Königsklasse, der Schotte David Coulthard, wurde Zwölfter.

Timo Scheider erstmals auf der Pole