Sachsenring: Cortese auf dem Podium

SID
Beim Heim-Grand-Prix Dritter in der 125er-Klasse: Sandro Cortese
© Getty

UPDATESchock beim Grand Prix am Sachsenring: Motorrad-Pilot Stefan Bradl konnte einen schweren Sturz gerade noch verhindern. Sandro Cortese sicherte sich in der 125er-Klasse Rang drei.

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Als Stefan Bradl zurück in der Box war und das Rennen Revue passieren ließ, steckte ihm der Schreck noch immer in den Gliedern.

"Ich hätte tot sein können", sagte der Motorrad-Pilot aus Zahling, nachdem er beim Heim-Grand-Prix am Sachsenring einen schweren Sturz gerade noch hatte verhindern können. "In der Bergab-Passage ist das Hinterrad bei 220 km/h abgegangen. Ich konnte die Maschine gerade noch abfangen", erklärte der 20-Jährige.

Während Bradl sein Schockerlebnis verarbeitete, warteten die über 100.000 Fans am Ring gespannt auf das Renn-Comeback von Valentino Rossi. Und der MotoGP-Weltmeister sorgte wie immer für beste Unterhaltung.

Sechs Wochen nach seinem Sturz von Mugello, als der 31-Jährige einen Schienbeinbruch erlitten hatte, kämpfte der von den Folgen der Verletzungen gehandicapte Rossi in der Königsklasse verbissen und kam am Ende doch "nur" auf den vierten Platz. Kurz vor dem Ziel musste Doctor Rossi den Australier Casey Stoner im Kampf um Rang drei passieren lassen.

Cortese als deutsches Highlight

Für das Highlight aus deutscher Sicht sorgte am Sonntag Sandro Cortese. Der 20-Jährige aus Berkheim fuhr bei den 125ern als Dritter über den Zielstrich, reckte die Faust in die Höhe und umkurvte den Sachsenring mit der Deutschland-Fahne.

"Es ist ein fantastisches Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen. Wir hatten ein großartiges Wochenende", sagte der Derbi-Pilot nach dem besten Ergebnis der laufenden Saison.

Marcel Schrötter (Honda) und Jonas Folger (Aprilia) verzockten sich bei der Entscheidung für Regenreifen und landeten nach ihrer Doppelführung bis zur fünften Runde nur auf den Plätzen 14 und 16. Wildcard-Starter Daniel Kartheininger fuhr überraschend auf den zehnten Platz.

Bradl wurde in der Moto2-Klasse Neunter, konnte nach dem vermiedenen Abflug mit der Platzierung aber gut leben. "Top 10 war mein Ziel. Ich habe riskiert, riskiert, riskiert, konnte das Tempo aber nicht mehr mitgehen", so Bradl.

Tode: "Ich bin tierisch enttäuscht"

Eine Enttäuschung erlebte beim Heimrennen dagegen Arne Tode. Der Lokalmatador aus Glauchau, der im Qualifying mit dem zweiten Platz überrascht hatte, musste sich nach einem Sturz mit Rang 27 zufrieden geben und war nach der verpassten Chance bedient.

"Ich bin tierisch enttäuscht. Was soll ich sagen? Scheiße! Mein Problem waren die letzten beiden Kurven, da wurde ich häufig überholt", sagte der WM-Neuling.

Im Kampf um den MotoGP-Titel, den Superstar Rossi trotz vier Rennen Zwangspause noch nicht abgeschrieben hat, wurde der Rückstand zur Spitze größer.

Lorenzo auf Platz zwei

Rossis Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo, der die drei Rennen vor dem Deutschland-GP allesamt für sich entschieden hatte, kam hinter seinem spanischen Landsmann Dani Pedrosa auf den zweiten Platz.

Lorenzo führt das Klassement mit 185 Punkten vor Pedrosa (133) an, Rossi hat 74 Zähler auf dem Konto.

In der Achtelliter-Klasse setzte der Spanier Marc Marquez seine Erfolgsserie fort. Der 17-Jährige feierte seinen fünften Sieg in Folge und baute die Führung in der WM-Wertung aus.

Den zweiten Platz holte der Japaner Tomoyoshi Koyama vom Racing Team Germany. Auch in der Moto2 setzte sich der WM-Spitzenreiter durch. Der Spanier Toni Elias gewann vor Andrea Iannone aus Italien.

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