Ekström: "Ich musste lange auf den Sieg warten"

SID
Mattias Ekström hat den ditten DTM-Titel im Visier
© sid

Der zweimaligen DTM-Champion Mattias Ekström zeigt sich im Interview selbstbewusst. Der Schwede sieht sich in dieser Saison als Titelkandidat.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mattias Ekström will nach seinem Sieg in Valencia auch im dritten Saisonrennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) auf Erfolgkurs fahren. "Dass ich ein Rennen gewinnen kann, ist keine Überraschung. Ich hatte vorher schon 13 Siege und musste lange auf den 14. Sieg warten. Ich habe hart dafür gekämpft, und früher oder später musste er einfach kommen", sagte der Audi-Pilot aus Schweden vor dem nächsten Lauf am Sonntag auf dem EuroSpeedway Lausitz.

Frage: Alles blickt bei Audi auf Meister Timo Scheider, und dann kommen Sie daher und holen den ersten Sieg? Sind Sie darüber selbst ein bisschen überrascht.

Mattias Ekström: Dass ich ein Rennen gewinnen kann, ist keine Überraschung. Ich hatte vorher schon 13 Siege und musste lange auf den 14. Sieg warten. Ich habe hart dafür gekämpft, und früher oder später musste er einfach kommen. Ich freue mich über den Sieg, aber überrascht bin ich nicht.

Frage: Sie waren in der DTM schon zweimal Meister, haben also alles gewonnen. Woher nehmen Sie Ihre Motivation?

Ekström: Die größte Motivation hole ich mir, indem ich eine perfekte Leistung bringen will. Ob man Meister ist oder nicht: Es ist die Belohnung für die Arbeit, wenn man gemeinsam mit seinem Team alles herausquetschen kann.

Frage: Mal ehrlich: Sehen Sie sich in dieser Saison als Titelkandidaten?

Ekström: Jawohl!

Frage: Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass es bei Ihrem Teamkollegen Timo Scheider bislang noch nicht so rund läuft?

Ekström: Das ist sehr schwer zu beantworten, weil ich an den Rennwochenenden mit mir selbst beschäftigt bin. Deshalb kann ich nur Vermutungen anstellen. Wenn man zweimal hintereinander Meister geworden ist, bedeutete das sehr viel Arbeit. Wenn man dann in einer schwierigen privaten Situation steckt, wie ich sie auch schon durchgemacht habe, und auch noch einen neuen Renningenieur hat, dann kann ich mir schon vorstellen, dass es vorübergehend mal nicht so rund läuft. Aber: Timo wird das alles regeln. Niemand darf oder sollte ihn vorzeitig abschreiben. Wir alle wissen, dass er sehr gut ist.

Frage: Sind Sie ein bisschen neidisch, dass die Mercedes-Stars Ralf Schumacher und David Coulthard immer im Blickpunkt stehen, obwohl beide ja eigentlich nur hinterherfahren?

Ekström: Auf der einen Seite finde ich das lustig, dass die soviel Aufmerksamkeit bekommen. Aber solange ich die Pokale bekomme und auf dem Podium den Henkell trocken verspritzen darf, dürfen sie gerne die Superstars sein. Ich bin in erster Linie Sportler und will deshalb auch mit guten sportlichen Leistungen auf mich aufmerksam machen.

Frage: Was halten Sie von Kollisionen zwischen Teamkollegen so wie in der Formel 1 zwischen den Red-Bull-Piloten Mark Webber und Sebastian Vettel? Wer hatte da Schuld?

Ekström: Ich habe aus der DTM viel Erfahrung damit, gegen Teamkollegen zu fahren. Man muss da einfach etwas vorsichtiger sein. Derjenige, der überholt, trägt dabei die größte Verantwortung. Aber der, gegen den man kämpft, muss auch fair sein. Es ist nicht so wichtig, wer in Istanbul die Schuld hatte, denn der Unfall ist passiert und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Aber ich glaube schon, dass der Mark etwas sanfter mit Sebastian hätte umgehen sollen

Frage: Halten Sie sowas auch in der DTM unter den Audi-Fahrern für möglich?

Ekström: Ich glaube nicht. Wir bei Audi haben großen Respekt voreinander. Wir fahren hart, aber fair. Das ist der Unterschied.

Frage: Gibt es eine Hierarchie im Team oder hat zunächst jeder freie Fahrt und darf gewinnen?

Ekström: Wenn man schnell genug ist, darf bei uns jeder gewinnen.

Frage: Wer sind am Wochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz von Mercedes Ihre schärfsten Rivalen?

Ekström: Gary Paffett, Paul Di Resta und Bruno Spengler waren dort schon immer stark - auch Jamie Green. Ich glaube, die vier werden die schärfsten Gegner sein.

Frage: BMW will nach dem Formel-1-Ausstieg in die DTM einsteigen. Eine vernünftige Entscheidung?

Ekström: Für mich absolut. Als ich 1991/92 angefangen habe, die DTM zu verfolgen, war BMW dabei. Für mich gehört BMW einfach zur DTM. Ich würde mir auch wünschen, dass Opel zurückkehrt.

BMW kehrt mit Kunstwerk zurück