Cortese Fünfter, Bradl in zweiter Kurve raus

SID
Cortese fuhr im Juni 2009 im niederländischen Assen zu seiner erste Pole-Position
© Getty

Für Stefan Bradl war der Traum vom Sieg im ersten Moto2-Rennen der Geschichte bereits in der zweiten Kurve beendet, Sandro Cortese verpasste nach starker Leistung einen Podiumsplatz nur knapp.

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Der Saison-Auftakt in der Motorrad-WM in Katar hat bei den beiden deutschen Hoffnungsträger für höchst unterschiedliche Emotionen gesorgt.

Bradl hatte mit Platz drei im Qualifying und einer Bestzeit im Freien Training das ganze Wochenende überraschend stark aufgetrumpft. Im ersten Rennen der 250er-Nachfolgeklasse kam der Aufsteiger von den 125ern jedoch nur 1,2 km weit, bis ihn Alex de Angelis (San Marino) von der Strecke rammte.

Bradl: "Habe gar nicht mitbekommen, was passiert ist"

Bradl wurde im Medical Center untersucht, erlitt aber nur eine Rippenprellung und Hautabschürfungen, zudem riss ein Fingernagel ab. "Ich habe gar nicht mitbekommen, was passiert ist", sagte Bradl frustriert: "Ich bin extra auf der sicheren Seite gefahren, dann gab es einen Knall und dann lag ich auch schon im Kiesbett."

"Das war einfach nur Pech, Stefan konnte nichts dafür", sagte Jochen Kiefer, Teaminhaber und Technikchef vom Bradls Rennstall: "Gott sei Dank war es nicht so schlimm, ich denke, er wird beim nächsten Rennen starten können."

Cortese musste sich nach einem fast über das gesamte Rennen andauernden Siebenkampf um den Sieg in der 125er-Klasse letztlich mit Platz fünf begnügen.

17 Rennen harter Kampf um die Podiumsplätze

Das Nachtrennen in Katar endete schließlich mit einem spanischen Vierfach-Erfolg und dem Sieg von Nicolas Terol (Aprilia). Der letztjährige Shootingstar Jonas Folger (Schwindegg/Aprilia) rettete nach katastrophalem Qualifying als 15. zumindest noch einen WM-Punkt.

Damit verdarb er ausgerechnet seinem Freund Marcel Schrötter (Vilgertshofen/Honda) eine gelungene Premiere als Fixstarter, denn der vom fünfmaligen Weltmeister Toni Mang trainierte WM-Einsteiger landete nach erbittertem Zweikampf mit Folger auf Platz 16.

"Das war ein guter Start, aber es ist schade, dass es nicht für das Podium gereicht hat", sagte Cortese: "Das war heute abnormal hart, teilweise sind ja sogar Kunststoffteile durch die Luft geflogen. Diese Saison wird über 17 Rennen ein harter Kampf um die Podiumsplätze und heute war es ein Vorgeschmack darauf."

MotoGP: Rossi triumphiert zum Auftakt

Beim Auftakt der MotoGP war unterdessen der neunmalige Weltmeister Valentino Rossi wieder der große Triumphator. Der Italiener fuhr mit seiner Yamaha in der Wüste zum Sieg, sein Dauer-Rivale Casey Stoner (Australien/Ducati) schied nach einem Unfall aus.

Als erster Grand-Prix-Sieger in der Moto2 ging derweil der 19 Jahre alte Japaner Shoya Tomizawa in die Geschichte ein, der in 18 Rennen zuvor nie in seiner Karriere über Rang zehn hinausgekommen war. Der 24 Jahre alte Neuling Arne Tode (Glauchau/Suter) belegte in seinem ersten WM-Rennen Rang 21.

Das Comeback der ostdeutschen Zweirad-Legende MZ unter der Regie des zweimaligen Vize-Weltmeisters Ralf Waldmann sowie des dreimaligen GP-Siegers Martin Wimmer endete ebenfalls mit einer Enttäuschung. Der Australier Anthony West kämpfte während der Trainingstage mit technischen Schwierigkeiten und stürzte schließlich sogar im Rennen.

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