Neukirchner will zurück in die Weltspitze

SID
Max Neurkirchner hat ein wahres Seuchenjahr mit etlichen Verletzungen hinter sich
© Getty

Die Superbike-WM beginnt heute in Australien. Max Neukirchner will nach seinen schweren Verletzungen der vergangenen Saison, wie das BMW-Team, wieder ein Wörtchen mitreden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Am anderen Ende der Welt wollen Pechvogel Max Neukirchner und der schlafende Riese BMW in eine neue Ära aufbrechen. Der erste und einzige deutsche Rennsieger und der einzige deutsche Hersteller erlebten 2009 ein frustrierendes Jahr in der Superbike-WM. Die am Wochenende auf Phillip Island/Australien beginnende Saison soll für beide Seiten nun aber der Wendepunkt sein.

"Ich kann den Saisonstart kaum noch erwarten", sagt der Sachse Neukirchner und versichert: "Ich bin sehr fit, vielleicht fitter denn je. Wenn in Phillip Island die Startlampe ausgeht, werde ich wieder der Alte sein." Das ist erst einmal die wichtigste Auskunft nach einem wahren Seuchenjahr.

"Max wird 2010 Podestplätze erkämpfen"

Als Titelkandidat war Neukirchner 2009 in die Saison gestartet, doch dann stürzte er zweimal schwer. Im Mai erlitt er bei einem Unfall sieben Knochenbrüche, im Juli am zweiten Testtag nach der Zwangspause einen Bruch des Brustwirbels sowie drei kleinere Risse in Lendenwirbeln.

Die Bedenken bezüglich seiner Gesundheit und unterschiedliche Auffassungen über die Reha kosteten ihn schließlich nach drei Jahren sogar die Vertragsverlängerung bei Suzuki, doch auch im Honda-Team des Niederländers Ronald ten Kate dürfte er bei entsprechender Fitness für Furore sorgen können. Während sich Neukirchner mit Kampfansagen aber erst einmal zurückhält, posaunt ten Kate die Ziele deutlich heraus: "Wir wollen um den Titel kämpfen."

Die größeren Hoffnungen setzt er dabei aber auf den Nordiren Stephen Rea, der Deutsche soll vorsichtig an die Spitze zurückgeführt werden. "Max wird möglicherweise etwas mehr Zeit brauchen, um zu alter Stärke zurückzufinden, aber dass er siegen kann, hat er bereits bewiesen", sagt ten Kate und prophezeit: "Max wird 2010 Podestplätze erkämpfen, ich rechne auch mit Siegen."

Ducati klarer Favorit

Doch schon bei den Tests am Montag, die er schließlich als Zehnter beendete, sorgte Neukirchner wieder für eine Schrecksekunde, als er abermals stürzte. Diesmal verlief der Unfall aber glimpflich. "Die Kombi war dreckig, das Bike zerschrammt, aber ich völlig in Ordnung", berichtet Neukirchner.

Drei Dinge machen ihm vor dem Saisonstart aber noch Sorgen: "Erstens müssen wir zusehen, dass die Reifen hinten länger halten. Zweitens kann ich zwar gute Rundenzeiten fahren, aber dafür muss ich immer extrem pushen. Da ist man ständig über dem Limit, was auf Dauer nicht gutgehen kann. Und drittens ist Ducati bärenstark." Mit Vize-Champion Noriyuki Haga (Japan) und dem WM-Dritten Michel Fabrizio (Italien) stellen die Italiener auch die klaren Favoriten auf die Nachfolge des in die MotoGP abgewanderten Weltmeisters Ben Spies (USA).

Zumindest langfristig will aber auch BMW ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen. Dafür haben die Münchner den früheren Europameister und mehrfachen Weltmeister-Macher Davide Tardozzi als neuen Team-Manager verpflichtet. Seit 1995 holte der Italiener als Teamchef insgesamt neun Konstrukteurs- und acht Fahrer-Titel.

"Eurosport" überträgt live

Nun soll er Troy Corser (Australien) und Ruben Xaus (Spanien) eine Maschine zur Verfügung stellen, die einen deutlichen Leistungssprung ermöglicht. Im Vorjahr beendete das Duo die WM auf den Plätzen 13 und 17.

"2010 wird hart, denn in der Meisterschaft gibt es viele gute Fahrer und Teams. Dennoch glaube ich fest daran, dass BMW im kommenden Jahr einen großen Schritt machen wird", sagt Tardozzi.

Ob dies gelingt, können die deutschen Fans regelmäßig verfolgen, denn "Eurosport" überträgt alle 26 Rennen live. Die beiden deutschen Läufe auf dem Nürburgring steigen am ersten September-Wochenende.

Schwerer Sturz: Neukirchner erleidet Brustwirbel-Bruch