Penske-Doppelsieg: Power vor Castroneves

SID
Will Power feierte in Edmonton einen Start-Ziel-Sieg
© Getty

Will Power hat nach seinem Sieg in Edmonton beste Aussichten für eine Festanstellung beim Team von Roger Penske. Powers Teamkollege Helio Castroneves machte den Triumph des Penske-Teams mit Rang zwei perfekt. Außerdem sorgt Tony Kanaan für eine Schrecksekunde - er stand nach einem Boxenstopp in Flammen.

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Falls Roger Penske noch Argumente für eine Daueranstellung von Will Power benötigt haben sollte, dann hat der Australier genau diese am Sonntagabend in Edmonton eindrucksvoll abgeliefert. Gemäß den üblichen IndyCar-Kriterien holte sich der 28-Jährige einen blitzsauberen Start-/Zielsieg, der 95 Runden lang nie wirklich in Gefahr geriet.

Im bereits das gesamte Wochenende über unbezwingbar erscheinenden Penske-Team wurde Helio Castroneves Zweiter vor Edmonton-Störenfried Scott Dixon, der es tatsächlich schaffte, seinen Ganassi-Dallara vor dem dritten Penske-Auto von Ryan Briscoe ins Ziel zu bringen. Die beiden IndyCar-Routiniers Dario Franchitti (Ganassi) und Paul Tracy (KV) belegten die Plätze fünf und sechs.

Marco Andretti im Tiefschlaf

Für die Höhepunkte von Edmonton sorgte in erster Linie der massive Überrundungsverkehr, wobei sich vor allem Marco Andretti (Andretti/Green; 10.) einige Male in Szene setzen konnte, weil er rundenlang vor Spitzenreiter Power herumturnte, und später im Tiefschlaf beinahe noch Castroneves abräumte. Bezeichnenderweise wurde Andretti am Ende sogar bester AGR-Pilot.

Bei AGR läuft 2009 gar nichts zusammen - im Gegenteil. Tony Kanaan erlebte eine riesige Schrecksekunde, als er nach seinem ersten Boxenstopp losfuhr und plötzlich in Flammen stand. Der Grund: Beim Lösen des Tankschlauch schlossen sich offenbar die Ventile nicht, ein ganzer Schwall Ethanol trat aus und entzündete sich.

Dixon stört die Penske-Feier

Kanaan bemerkte die Situation glücklicherweise und bremste vor der Penske-Box ab. Dort sprangen die Mechaniker sofort über die Boxenmauer, löschten das Feuer und zogen Kanaan aus den Flammen. Der Brasilianer blieb - bis auf leichte Verbrennungen an Gesicht und Händen - unverletzt, eine wahre Horrorsaison 2009 für den IndyCar-Veteran.

Während Power an der Spitze ungefährdet seinem ersten IndyCar-Sieg entgegen fahren konnte, bildete sich hinter ihm ein Kampftrio bestehend aus Briscoe, Castroneves und Dixon. Letzterem gelang der Anschluss an die Penske-Flotte nur deswegen, weil Andretti seine Rückspiegel hartnäckig ignorierte und Power gleichzeitig nicht die Brechstange auspackte.

Briscoe bleibt im Verkehr stecken

Als dann die Serie der zweiten Boxenstopps anstand, blieb Dixon am längsten auf der Strecke und kehrte prompt als Zweiter hinter dem vorne enteilten Power zurück. Natürlich griffen Briscoe und Castroneves sofort an, wobei der Australier zunächst auch erfolgreich blieb. Doch wenige Runden später steckte Briscoe im Überrundungsverkehr fest, was Dixon und auch Castroneves ausnutzten.

Penske-Spielverderber Dixon lag plötzlich sogar auf Position zwei, doch er hatte den "Spiderman" dicht in seinem Heckflügel sitzen. Der Brasilianer nutzte eine erneute Überrundungssituation eiskalt und schob sich wieder auf Platz zwei. In den Schlussrunden machte Briscoe noch einmal Dampf, doch als zwei Umläufe vor dem Ende plötzlich Tomas Scheckter (Dreyer  Reinbold) ohne Heckflügel in Turn 10 stand, musste das Rexall Indy Edmonton unter Gelber Flagge beendet werden.

Drei Piloten klar in Front

Franchitti fuhr als Fünfter ein völlig einsames Rennen, während Tracy nur zu Beginn auffiel, als er ausgerechnet mit seinem KV-Teamkollegen Mario Moraes aneinanderrasselte. Für den jungen Brasilianer bedeutete dies einen Dreher und kurze Zeit später das Aus.

Siebter wurde Graham Rahal im besten Newman/Haas-Dallara vor Justin Wilson, der sich durch einen langen zweiten Stint samt spätem Boxenstopp noch an Robert Doornbos (Newman/Haas; 9.) vorbeiarbeitete. Hinter Andretti landete Danica Patrick (AGR) mit einer Runde Rückstand unauffällig auf Rang elf.

In der Gesamtwertung führt nun wieder Dixon knapp vor Franchitti und Briscoe, Castroneves weist als Vierter bereits 71 Punkte Rückstand auf die Spitze auf, ist aber noch einigermaßen in Schlagdistanz. Sechs Rennen vor dem Saisonende dürfte damit zumindest eines sicher sein: Der IndyCar-Champion der Saison 2009 kommt entweder aus dem Hause Ganassi oder Penske.

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