Deutsche nach Massensturz ausgeschieden

SID
Auch für Stefan Bradl war das Rennen schon in der ersten Runde beendet
© Getty

Die deutschen Motorrad-Fahrer Sandro Cortese, Jonas Folger und Stefan Bradl mussten nach einem Massensturz in der ersten Runde des Großen Preises von Großbritannien aufgeben. Auch Waldmann stürzt.

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Sturz beim Comeback von Zocker Ralf Waldmann, unverschuldeter Totalausfall für die drei deutschen Fixstarter: Die deutschen Motorrad-Asse erlebten beim Rennen in Donington ein Debakel, die Stimmung schwankte zwischen Frust, Wut und Fassungslosigkeit.

Für die drei Hoffnungsträger war das Rennen der 125er-Klasse nach einer Massenkarambolage bereits in der ersten Runde beendet.

Jonas Folger beschimpfte Unfallverursacher Simone Corsi noch auf der Strecke, Sandro Cortese vergrub in der Box verzweifelt das Gesicht in den Händen, und Stefan Bradl starrte fassungslos ins Leere.

Trauriges Comeback für Waldmann

Der 43 Jahre alte Waldmann, der für dieses eine Rennen den Russen Wladimir Leonow beim deutschen Team Kiefer vertrat und sein Comeback nach sieben Jahren gab, schaute die zweite Hälfte des Rennens Bonbon kauend mit den Streckenposten.

"Dabei wurde ich immer trauriger. Das hätte heute der Waldi-Tag sein können. Leider hab ich es weggeworfen", meinte er. Waldmann hatte gezockt und als einziger auf Trockenreifen gesetzt.

Schon nach sieben Umläufen lag er zwei Runden zurück. Ausgerechnet als es sich auszuzahlen drohte, bremste ihn der Sturz. "Das sind leider die Gäule mit mir durchgegangen", meinte der zweimalige Vize-Weltmeister: "Im Reifenpoker haben wir die absolute Goldentscheidung getroffen. Heute hätte ich in die Annalen einfahren können."

Bradl schimpft: "Das ist nicht mal die Mühe wert, mich aufzuregen"

Auch Teamchef Stefan Kiefer meinte: "Waldi hätte Geschichte schreiben können, ein Platz zwischen acht und zehn wäre hier möglich gewesen."

Die deutschen Fixstarter waren dagegen Opfer von Corsis Fehler und durften noch nicht mal die erste Runde beenden. "Man muss auch ein bisschen mit Kopf fahren, dann passiert sowas nicht", sagte der 15 Jahre alte Folger und schimpfte noch Minuten nach dem Sturz auf den Italiener.

Auch Bradl war verbittert. "Das ist nicht mal die Mühe wert, mich aufzuregen", schimpfte der 19-Jährige: "Mich hat es sofort runtergehauen. Ich wollte noch einmal weiterfahren, aber links war alles kaputt. Mich zu trösten, macht jetzt keinen Sinn, denn das hilft mir auch nicht mehr."

Cortese hält sich mit Aussagen zurück

Der gleichaltrige Cortese, bester Deutscher in der WM-Wertung und der Startaufstellung, zeigte bei der Schilderung der Szene mit dem "Scheibenwischer", was er von Simons Aktion hielt.

Bei seinen öffentlichen Äußerungen hielt er sich zurück. "Es ist schade, ich konnte nicht mehr ausweichen", sagte er: "Aber schon der Start war verkorkst. Ausgerechnet als die Ampel auf Grün sprang, ist mir eine Biene ins Visier geflogen."

Unfall-Verursacher landet auf Rang zwei

Kurios: Unfall-Verursacher Corsi konnte das Rennen fortsetzen und wurde im Sprintrennen nach Abbruch wegen Regens nach Führung in der letzten Runde Zweiter.

Es gewann der spanische Aprilia-Pilot Julian Simon, der seine Führung in der WM-Wertung dadurch auf 50 Punkte ausbaute. Auch bei den 250ern baute der WM-Führende Hiroshi Aoyama (Japan/Honda) seine Führung aus.

Es war das letzte Zweirad-WM-Lauf in Donington nach 22 Jahren. Im kommenden Jahr wechselt der britische Grand Prix nach Silverstone, die Formel 1 dafür von dort nach Donington.

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