Drogenküche im Hinterzimmer?

Von © Motorsport-Total.com
Soll angeblich seit mehr als zehn Jahren Drogen konsumieren: Jeremy Mayfield
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Der Streit zwischen Jeremy Mayfield und der NASCAR geht weiter. Jetzt meldet sich seine Stiefmutter zu Wort - mit weiteren Drogen-Anschuldigungen. Außerdem gibt es Verwirrung um weitere Tests und eine eidesstattliche Versicherung.

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Der Kampf zwischen der NASCAR und Jeremy Mayfield geht in eine neue Runde und hat an Bösartigkeit zugenommen. Der 40-Jährige wurde am 6. Juli offenbar ein zweites Mal positiv auf Metaamphetamine getestet, worauf NASCAR am Mittwoch beim zuständigen US-Gericht beantragte, die sofortige Sperre wieder einzusetzen.

Erschwerend kommt eine eidesstattliche Versicherung von Lisa Mayfield hinzu, der Stiefmutter Mayfields. Diese besagt, dass sie den Sprint-Cup-Piloten in den vergangenen sieben Jahren mindestens 30 Mal bei der Einnahme von Metaamphetaminen beobachtet hätte. Auch direkt vor mindestens einem Rennen.

Drogenküche im eigenen Haus?

Ihre Schilderung im Wortlaut: "Zwischen 1998 und 2005 habe ich persönlich gesehen, wie Jeremy häufig Metaamphetamine benutzt hat. Ich war besorgt über diesen schweren Gebrauch und habe darüber mit seinem Vater gesprochen."

Und weiter: "Ich sah, wie Jeremy in den sieben Jahren, in denen ich mich unmittelbar in seiner Umgebung aufgehalten habe, mindestens 30 Mal Metaamphetamine geschnupft hat. Jeremy hat Metaamphetamine nicht nur in meiner Gegenwart benutzt, sondern auch in der Gegenwart anderer."

Außerdem habe Mayfield die Drogen nicht nur konsumiert, sondern sie auch im Hinterzimmer seines Geschäftes in North Carolina selbst produziert.

Mayfield weist Vorwürfe zurück

Mayfield wies diese schweren Vorwürfe in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur "AP" zurück: "Nun haben sie diese Lügnerin, die Lügen über mich erzählt. Ich schäme mich dafür, dass sie überhaupt den Namen Mayfield trägt. Sie hat alles versucht, um Geld aus mir herauszuholen, aber ich habe ihr aber nie geholfen. Ich vermute, dass sie nun einen Weg gefunden hat, um aus der NASCAR Geld herauszuholen, indem sie ihnen eine eidesstattliche Versicherung voller Lügen gab."

Der Sprint-Cup-Pilot bestritt erneut, dass er die illegale Droge jemals eingenommen hat: "Ich glaube nichts von dem, was die NASCAR macht, und nichts von dem, was Dr. David Black (der zuständige Doktor, der die Drogentests im Auftrag der NASCAR durchführt; Anm. d. Red.) macht. Ich habe es nie geglaubt und ich werde es nie tun."

Anfang Mai wurde Mayfield bei einem zufälligen Drogentest der NASCAR auffällig und wenige Tage später suspendiert. Zunächst gab die NASCAR die Ursache nicht bekannt, später sickerte durch, dass es sich um Metaamphetamin-Missbrauch gehandelt habe.

Verwirrung um die Gültigkeit der Tests

Wenig später gab ein US-Gericht dann einer Klage des Piloten statt und gestattete ihm, am Rennbetrieb teilnehmen zu dürfen. Die Begründung lautete: Es gäbe eine angemessene Möglichkeit dafür, dass das Testsystem mangelhaft sei. Der Richter gab der NASCAR jedoch das Recht, Mayfield jederzeit erneut zu testen, was wohl am 6. Juli geschah.

Die A-Probe dieses Tests wies gemäß NASCAR einen hohen Level an Metaamphetaminen auf. Mayfields Anwälte widersprachen diesem Test mit der Begründung, er sei von Dr. Black und seinen Leuten vorgenommen worden, die bereits in den ersten Fall verwickelt waren. "Ich weiß nicht, ob NASCAR das Recht dazu hatte, dass die Beschuldigten eine Urinprobe von Jeremy nehmen durften. Das sollte von Unabhängigen erledigt werden, aber das hat die NASCAR nicht getan", lautete die Stellungnahme von Mayfield-Anwalt John Buric.

Deren Reaktion war ein weiterer Test bei einem Labor, das von den Mayfield-Anwälten ausgesucht wurde. Gemäß Buric sei dieser Test negativ ausgefallen. Nach der Veröffentlichung der Resultate des NASCAR-Tests habe man das unabhängige Labor am Mittwoch um eine zweite Bestätigung gebeten. NASCAR wiederum bezweifelt die Qualifikation des vom Mayfield-Lager gewählten Labors. Eine Fortsetzung dieser Schlammschlacht wird folgen.

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