Johnson siegt - Boxendrama um Montoya

Von © Motorsport-Total.com
Verschenkte einen sicher geglaubten NASCAR-Sieg: Juan Pablo Montoya
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Ex-Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya hat beim NASCAR-Rennen in Indianapolis den sicher geglaubten Sieg verschenkt.

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NASCAR-Champion Jimmie Johnson gewann zwar zum dritten Mal das Allstate 400 at the Brickyard, aber das große Sprint-Cup-Drama von Indianapolis lieferte am Sonntagabend Juan Pablo Montoya ab.

116 der ersten 126 Runden lag der bärenstarke rote Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 souverän in Front und steuerte direkt auf seinen ersten Sprint-Cup-Ovalsieg zu - doch es sollte nicht sein.

Montoya schwört, nicht zu schnell gewesen zu sein

Bis zum allerletzten Stopp unter Grüner Flagge lieferte Montoya ein perfektes NASCAR-Rennen ab, und hatte zum Zeitpunkt seines Serviceaufenthaltes fünf Sekunden Vorsprung auf seinen härtesten Verfolger Mark Martin (Hendrick-Chevrolet) herausgefahren.

Aber dann unterlief dem Kolumbianer ein folgenschweres Missgeschick, denn er war am Boxenausgang zu schnell unterwegs.
Das hatte gemäß Reglement eine Durchfahrtsstrafe zur Folge, die Montoya natürlich von Platz eins bis auf Rang zwölf zurückwarf. Ein Riesenpech!

Via Bordfunk schwor das südamerikanische Temperamentsbündel zwar Stein und Bein, dass er keine Geschwindigkeitsübertretung begangen hatte, doch es half alles nichts: Ohne Not hatte er einen bombensicheren Indianapolis-Sieg weggeworfen!

Statt Indy-Sieg nun Gesamtzehnter

Ein schlechter Restart tat dann sein Übriges: Montoya fiel zunächst von Platz zwölf auf 15 zurück, arbeitete sich wieder auf Position zwölf nach vorne und biss sich anschließend an Gibbs-Youngster Joey Logano die Zähne aus. Drei Runden vor dem Ende kämpfte er sich an dessen Toyota Camry vorbei und überquerte die Ziellinie am Ende als Elfter.

Das ist natürlich nur ein ganz schwacher Trost, denn anstelle des so prestigeträchtigen Indy-Erfolgs, satten 195 Meisterschaftspunkten und Platz sechs in der Gesamtwertung verpasste der 33-Jährige die Top 10, holte lediglich 140 Zähler und verlor in der Tabelle einen Platz. Im Kampf um den NASCAR-Chase ist Montoya nun Zehnter und weist 100 Punkte Vorsprung auf Platz 13 auf.

Der Rest der Indy-Auflage 2009 ist schnell erzählt: Nachdem das dominante Auto aus der Führungsposition entfernt war, witterte die Konkurrenz natürlich Morgenluft. Johnson kassierte beim letzten Restart außen herum den neuen, nur kurzzeitigen Spitzenreiter Martin (2.) und hielt auch dessen finalen Angriffen stand.

Zweiter Pechvogel: Kyle Busch

Hinter dem Hendrick-Duo klassierte sich Lokalmatador Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet), der in der 160. und letzten Runde noch an Greg Biffle (Roush-Ford; 4.) vorbeizog, weil dieser Sprit sparen musste. Brian Vickers bewegte seinen Red-Bull-Toyota über weite Strecken in den Top 5 und wurde am Ende konsequenterweise Fünfter.

Platz sechs ging an einen plötzlich wieder erstarkten und grundsoliden Kevin Harvick im besten Childress-Chevrlolet vor Kasey Kahne (Petty-Dodge), einem erneut sehr konstanten David Reutimann (Waltrip-Toyota), sowie Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) und Matt Kenseth (Roush-Ford).

Das Allstate 400 at the Brickyard war ansonsten arm an Gelbphasen und Überholmanövern, was in erster Linie am äußerst dominanten Montoya lag. Neben dem Kolumbianer war Kyle Busch (38.) der große Verlierer des Tages, dessen Gibbs-Toyota früh einen Reifenschaden erlitt. Dadurch rutschte der NASCAR-Bösewicht sogar aus den Top 12 heraus und rangiert nun nur noch auf Gesamtplatz 14.

Drei Fahrer fast sicher im Chase

Ebenfalls große Probleme hatte sein Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin, der nach Getriebeproblemen weit abgeschlagen als 34. abgewunken wurde.

Im Gegensatz zu Kyle Busch war dies aber kein allzu großes Drama für Hamlin, denn der Mann aus Virginia liegt als Sechster nach wie vor auf Playoffkurs. Pech hatte auch ein verbesserter NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. (36.), dessen rauchendes Hendrick-Triebwerk die letzte Gelbphase auslöste.

In der Sprint-Cup-Gesamtwertung führt weiterhin Tony Stewart, nun vor Jimmie Johnson und Jeff Gordon. Dieses Trio hat sich mittlerweile von der Konkurrenz so weit abgesetzt, dass die drei Topstars nur noch mathematische Chancen besitzen, den NASCAR-Chase nicht zu schaffen.

Greg Biffle gelang durch seinen vierten Platz wieder der Sprung unter die Top 12. Bis zur großen Zwischenbilanz nach dem Richmond-Rennen folgen noch Watkins Glen, Michigan, Bristol und Atlanta. Den Anfang macht jedoch das zweite Saisonrennen auf dem Trioval von Pocono, das bereits am kommenden Wochenende ansteht.

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