Entwicklung der Autos wird gestoppt

Von © Motorsport-Total.com
Noch starten in der DTM Autos aus zwei verschiedenen Jahrgängen
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Der Sparkurs in der DTM wird fortgesetzt: Mercedes, Audi und DMSB haben sich nun auf den vorgeschlagenen Entwicklungsstopp geeinigt. Lediglich die ITR muss noch zustimmen, das gilt aber als Formsache. "Es war lange die Absicht, dass wir auch aus Kostengründen in der nächsten Saison noch einmal mit den Autos aus dieser Saison fahren. Es wird ein so genanntes Einfrieren der Technik stattfinden", bestätigte Mercedes-Motosportchef Norbert Haug.

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Das heißt im Klartext: 2010 wird es keine aktuellen Fahrzeuge und Jahreswagen im eigentlichen Sinn mehr geben, sondern die Autos werden auf dem Entwicklungsstand des Jahres 2009 bleiben. Laut Haug gibt "ganz minimale Zonen", in denen dann noch Updates und Modifizierungen möglich sind: "Wir sind gerade dabei, das zu definieren. Es gibt ja bereits viele Gleichbauteile und man will da einfach noch einmal von den Kosten runter."

Die DTM sei in Sachen Sparen "schon sehr gut unterwegs", so Haug, "und ich glaube, auch beispielgebend für die Formel 1, von Anbeginn an." Er verwies auf Themen wie Motorennutzung und Freitagstests, aber auch auf Marketingaspekte wie der Öffnung dem Publikum gegenüber. "Wir wollen jetzt eben auch in der Technik einen Schritt machen und sagen, dass wir nicht neue Autos bauen müssen, wenn man es mit den alten Autos auch noch einmal erledigen kann."

Entwicklungsstopp noch in dieser Saison

Der Entwicklungsstopp betrifft aber nicht nur den Wechsel von der Saison 2009 auf die Saison 2010. "Es wird einen Zeitpunkt des Einfrierens geben und der wird in dieser Saison stattfinden", so Haug. Dieser Zeitpunkt könnte das Nürburgring-Rennen Mitte August sein.

Ab dann darf auch für die Saison 2009 nichts mehr weiterentwickelt werden. Wer seinen aktuellen Boliden noch einmal modifizieren will, muss dies vorher tun. Ab 2011 soll es dann ein ganz neues Reglement geben.

Keine Kopfschmerzen bei Haug

Haug bereitet der Entwicklungsstopp während der Saison übrigens kein Kopfzerbrechen. Der Mitbewerber aus Ingolstadt betont, dass jetzt die so genannten "Audi-Strecken" kommen. Also die Strecken, auf denen die Aerodynamik zählt und die damit dem Konzept der A4 entgegenkommen. Was ist, wenn Mercedes seine C-Klasse dann nicht mehr anpassen kann? Haug verweist zur Antwort auf die Statistik, in der es nach Siegen seit 2004, als Audi werksseitig einstieg, 34:22 für Mercedes steht.

"Deshalb erschließt sich mir der immer wieder zitierte 'Vorsprung' nicht", so Haug. "Unser Gegner ist stark, aber was ich mit den Fakten beschrieben habe: Ich würde auf keinen Fall in der Gesamtsumme Nachteile für uns sehen."