Folger fährt in Barcelona auf Rang sechs

SID
Shooting-Star Jonas Folger sicherte sich beim Großen Preis von Katalonien Rang sechs
© Getty

Jonas Folger ist im 125er-Rennen beim Großen Preis von Katalonien auf den sechsten Platz gefahren. Das Rennen entschied sein italienischer Aprilia-Kollege Andrea Iannone für sich.

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In der Gluthitze von Barcelona hat sich Jonas Folger kaltschnäuzig und nervenstark in der Motorrad-Weltspitze etabliert. Bei Temperaturen von fast 40 Grad Celsius raste der 15-Jährige beim Großen Preis von Katalonien auf den sechsten Platz und lieferte den Titelanwärtern in der 125er-Klasse einen heißen Fight. Stefan Bradl als Siebter und Sandro Cortese auf Platz neun rundeten das deutsche Ergebnis ab.

"Das war auf alle Fälle mein schwerstes Rennen. Heute war es wirklich so heiß. Ich bin happy, dass ich das durchgestanden habe", sagte der verschwitzte Teenie, der im Straßenverkehr noch nicht mal ein Mofa fahren dürfte. In der WM nimmt der Schüler es bei 250km/h aber mit den ganz Großen auf.

"Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, aber auf der Geraden fehlen uns ein paar PS. Trotzdem bin ich mit Platz sechs bei diesen Bedingungen sehr glücklich", sagte Folger. Nach dem Start durfte er sogar kurz vom Podium träumen, aber der fehlende Topspeed ließ nicht mehr zu. Souverän sicherte Folger Rang sechs und verzichtete darauf, alles zu riskieren.

"Vielleicht ist irgendwann ein Sieg drin"

Von Vater und Förderer Jakob bekam der jüngste Deutsche, der jemals in der WM aufs Podium fuhr, dafür ein Lob. "Perfekt. Er ist hier absolut clever gefahren. Wenn es so weitergeht, ist vielleicht irgendwann ein Sieg drin."

An Stefan Bradl (Zahling/Aprilia) und Sandro Cortese (Berkheim/Derbi) ist Folger auch in der WM-Gesamtwertung schon vorbeigezogen. Bradl verpatzte den Start am Sonntag völlig. "Ich glaube, der Motor hat ausgesetzt. Die Drehzahl war total im Keller", sagte Bradl. Immerhin kämpfte er sich von Rang 20 wieder nach vorne und holte neun WM-Punkte. "Das ist okay. Man kann den Erfolg nicht mit Gewalt erzwingen", sagte der 19-Jährige, der eigentlich um den Titel kämpfen wollte.

Cortese musste sich am Ende eines kuriosen Rennens mit sechs WM-Punkten begnügen. "Rang neun ist immer noch viel besser als alle Trainings und die Qualifikation zusammen", sagte er: "Ich habe hier das Beste herausgeholt."

Spanier Simon "verjubelt" Sieg

Von Julian Simon konnte man dies nicht behaupten. Der Spanier "verjubelte" den Heimsieg buchstäblich mit einem Anfängerfehler. Simon fuhr nach 21 Runden in Siegerpose über die Ziellinie, ging komplett vom Gas und wollte sich feiern lassen. Erst als seine Mechaniker hektisch gestikulierend darauf hinwiesen, dass noch eine Runde zu fahren war, nahm er das Rennen wieder auf.

"Ich habe verloren, weil ich das Schild falsch gedeutet habe", sagte der Unglücksrabe. Dann wurde er von den Rennkommissaren per Videobeweis von Platz drei auf vier zurückgestuft, als er schon zur Siegerehrung unterwegs war. Simons Rückstand auf Rang drei: eine Tausendstelsekunde. Immerhin übernahm er beim Sieg von Folgers Teamkollege Andrea Iannone (Italien/Aprilia) die Führung in der Gesamtwertung.

Den ersehnten Heimsieg feierte wenig später Alvaro Bautista. Der spanische Aprilia-Pilot baute den Vorsprung auf Hiroshi Aoyama (Japan/Honda), der Zweiter wurde, in der 250er-Klasse auf nun zwölf Punkte aus (108:96).

Rossi siegt in der Königsklasse

Unterdessen hat Valentino Rossi hat in der Königsklasse zurückgeschlagen. Nach einem packenden Duell mit dem Spanier Jorge Lorenzo sicherte sich der Titelverteidiger und achtmalige Weltmeister in der MotoGP den Sieg.

Nach seinem zweiten Saisonsieg liegt der italienische Yamaha-Pilot in der WM-Wertung mit 106 Punkten gleichauf mit dem zweimaligen 250er-Champion Lorenzo (Honda) und Ex-Weltmeister Casey Stoner (Australien/Ducati).

Training in Barcelona: Folger fährt auf Startplatz drei