Green gewinnt auf dem Norisring

SID
Jamie Green gewann das spannende Rennen auf dem Norisring
© Getty

In einem spannenden Finish hat Jamie Green den dritten Lauf der DTM auf dem Norisring gewonnen. Der bis zwei Runden vor Schluss führende Timo Scheider wurde am Ende Vierter.

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Jamie Green hat in einer echten Sternstunde der DTM die Mercedes-Siegesserie auf dem Norisring ausgebaut und dem Rivalen Audi beim Heimspiel die siebte Niederlage in Folge beigebracht.

In einer spektakulären Schlussphase des dritten von zehn Läufen der Deutschen Tourenwagen Masters setzte sich der Vorjahressieger aus Großbritannien diesmal sogar in einem "Jahreswagen" vor seinem kanadischen Teamkollegen Bruno Spengler sowie den beiden Audi-Piloten Mattias Ekström und Timo Scheider durch.

Haug schwärmt vom Rennen

"Das war das beste Tourenwagen-Rennen, das es je gab. Ich bin begeistert, dass es so geklappt hat", schwärmte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, nachdem Green erst zwei Runden vor Schluss die Führung von Titelverteidiger Timo Scheider übernommen hatte.

"Ich kann es gar nicht in Worte fassen", sagte Green nach dem fünften DTM-Erfolg seine Karriere. Der 27-jährige hatte zu Beginn des Jahres seinen Platz in einem Neuwagen an Ralf Schumacher verloren, der als Sechster seine ersten drei Punkte holte.

Audi muss weiter warten

"Es ist schön, dass ich es meinen Kritikern gezeigt habe", sagte Green und meinte zu Haug mit einem Grinsen: "Nicht so schlecht, oder?" Haugs Antwort: "Du bist der Allergrößte." Den bislang einzigen Sieg eines "Jahreswagens" hatte 2007 in Oschersleben Greens Landsmann und Markenkollege Gary Paffett gefeiert, der diesmal Fünfter wurde.

Audi dagegen muss auch zum 100-jährigen Firmenbestehen weiter auf den ersten Sieg am Norisring warten, seit der Franzose Laurent Aiello 2002 in einem ähnlich spannenden Finale "Mr. DTM" Bernd Schneider niedergerungen hatte. Zudem reichte es für die Ingolstädter wieder nicht zum 50. Sieg mit einem DTM-Auto.

Mit 38 Grad Fieber an den Start

Scheider, der mit 38 Grad Fieber von der Pole Position ins Rennen gegangen war, behauptete zumindest mit 17 Punkten und einem Zähler vor Spengler (16) die Führung in der Gesamtwertung.

"Ich war am Ende nicht mehr so schnell, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich hätte mir gewünscht, dass ich die Führung auch noch in den letzten Runden gerettet hätte. Aber so ist Racing", sagte Scheider, der nach Green auch noch Spengler und Teamkollege Ekström passieren lassen musste. Green hat wie Lausitz-Sieger Paffett jetzt 14 Zähler auf dem Konto. Insgesamt kamen am gesamten Wochenende 132.000 Zuschauer zum "deutschen Monaco" am Nürnberger Dutzendteich.

Legge fällt beim Start weit zurück

Schumacher hatte sich in seinem bislang besten DTM-Qualifying eigentlich erstmals unter die besten Vier geschoben, dabei allerdings unerlaubter Weise zwei Runden zuviel gedreht. Die Rennleitung stufte den Kerpener vier Stunden nach dem Qualifying auf Startplatz acht zurück.

Profitiert hatte unter anderem die Britin Katherin Legge, die als Fünfte die beste Startposition einer Frau seit der Neugründung der DTM im Jahr 2000 holte. Beim Start kam die Audi-Pilotin aber ganz schlecht weg, fiel bereits auf den ersten Metern bis auf Platz 14 zurück und wurde am Ende Zwölfte.

Gullydeckel bereitet Sorgen

Für eine Schrecksekunde hatte am Samstag im freien Training bereits Markus Winkelhock gesorgt, dessen A4 bei Tempo 244 einen Gullydeckel aufwirbelte. Dabei wurde das Auto heftig beschädigt, Winkelhock blieb aber unverletzt und konnte dank einer Nachtschicht seines Teams dennoch im Rennen starten.

Wie im Juli 2004 beim Einladungsrennen in Shanghai, wo es einen ähnlichen Vorfall gegeben hatte, wurden in einer zweistündigen Pause alle Gullydeckel auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs verschraubt und verschweißt.

Scheider startet von der Pole