Audi will Erfolgsserie fortsetzen

SID
Rekordsieger Tom Kristensen hat den neunten Triumph in Le Mans im Visier
© Getty

Bei der 77. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans hat das Team Audi den neunten Gesamtsieg fest im Blick. "Wir sind gut vorbereitet", sagte Audi-Pilot Tom Kristensen.

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Der Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans führt nur über Audi. Die Ingolstädter wollen bei der 77. Auflage, die heute von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gestartet wird, den Rivalen Peugeot und den neuen Herausforderer Aston Martin mit Diesel-Power abhängen.

"Wir wollen unsere Erfolgsserie in Le Mans auch mit dem R15 TDI fortsetzen", sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich, der bei der Le-Mans-Premiere des neuen offenen Sportwagens aber skeptisch ist: "Uns erwartet das vielleicht schwierigste Rennen, das wir je in Le Mans bestritten haben."

"Wir mussten einiges ändern"

Der veranstaltende Automobile Club de l'Ouest (ACO) hat für Diesel-Fahrzeuge die Erhöhung des Mindestgewichts um 30 Kilogramm angeordnet, um so die Chancengleichheit mit der benzinbetriebenen Konkurrenz zu erhöhen.

"Das tut weh, denn die Gewichtsoptimierung war eines der wesentlichen Entwicklungsziele beim R15. Wir mussten aufgrund des Zusatzgewichts am Fahrzeug einiges ändern", sagt Ullrich.

Peugeot kritisiert Details am Audi

Erzrivale Peugeot warf den Ingolstädtern am Mittwoch weitere Knüppel zwischen die Beine. Die Franzosen sind der Meinung, dass zwei Details im Frontbereich des neuen R15 TDI nicht dem technischen Reglement entsprechen und legten offiziellen Protest ein.

"Unsere drei Audi R15 TDI sind am Montag vom veranstaltenden Automobile Club de l'Ouest abgenommen worden. Es gab bei der technischen Abnahme keinerlei Beanstandungen", sagte Audi-Pressesprecher Jürgen Piggig. Peugeot hat für den Fall einer Ablehnung bereits angekündigt, den Sachverhalt vom Automobil-Weltverband FIA klären lassen zu wollen.

Star des Audi-Teams ist Rekordsieger Tom Kristensen, der ebenso wie sein Arbeitgeber den neunten Triumph in Le Mans im Visier hat.

"Wir wollen Druck auf die Peugeot-Mannschaft ausüben, die ebenfalls nie ruht, ebenso auf Aston Martin und die anderen Gegner", sagt der Däne und ist zuversichtlich: "Wir sind gut vorbereitet. Ich freue mich sehr, am größten und schnellsten Langstreckenrennen der Welt teilzunehmen."

Sieg beim 12-Stunden-Rennen

Seit dem Roll-out im Dezember hat der R15 rund 20.000 Kilometer abgespult und am 21. März die Weltpremiere beim 12-Stunden-Rennen in Sebring/Florida gewonnen.

Mit den Vorgängermodellen R8 und R10 TDI hat Audi beim ersten Einsatz in Le Mans jeweils auf Anhieb gewonnen. Dieses Kunststück wollen die Ingolstädter mit dem R15 TDI im Jahr des 100. Geburtstages der Marke Audi wiederholen.

Mit dem neunten Erfolg würde Audi in der ewigen Bestenliste des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt mit Ferrari gleichziehen. Mehr Erfolge (16) hat nur Rekordsieger Porsche. Zudem wäre es der sechste Triumph in Serie. Sechs Siege in Folge haben bislang nur Ferrari (1960 bis 1965) und Porsche (1981 bis 1986) eingefahren.

Wie Audi schickt auch Peugeot drei gut 600 PS starke Prototypen ins Rennen. "Die Zuverlässigkeit war unser Entwicklungsschwerpunkt. Daher haben wir uns für Dauerlauf-Simulationen und gegen vermehrte Renneinsätze entschieden", sagt Quesnel, dessen Team seit dem Rennen im Vorjahr rund 70.000 Testkilometer absolvierte.

Große Erwartungen an Audi

Formel-1-Pilot Sebastien Bourdais ist einer der Hoffnungsträger im neunköpfigen Peugeot-Aufgebot. Die Franzosen wollen nach 1992 und 1993 den dritten Gesamtsieg in der Heimat. 2008 mussten sich die "Löwen" hinter Audi mit Plätzen zwei und drei zufriedengeben.

"Le Mans ist neben dem Grand Prix von Monaco und den 500 Meilen von Indianapolis das größte und wichtigste Autorennen der Welt. Die Erwartungshaltung und der Druck sind für Audi sehr groß, denn die Konkurrenz ist stärker denn je", sagte VW-Motorsport-Repräsentant Hans-Joachim Stuck. Der Veranstalter rechnet mit mehr als 250.000 Zuschauern.

Ein Großteil kommt aus England, 50 Jahre nach dem ersten und bisher einzigen Gesamtsieg 1959 will der britische Nobelhersteller Aston Martin erneut Geschichte schreiben.

"Die Herausforderung, den Le-Mans-Sieg nach 50 Jahren zu wiederholen, ist für uns eine Frage der Ehre", sagt David Richards, dessen Prodrive-Team die drei Sportwagen einsetzt. Einer der neun Fahrer ist der ehemalige DTM-Pilot Stefan Mücke (Berlin).

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