Ein Ausstieg beim berühmtesten Langstreckenrennen der Welt kommt für Audi trotz Wirtschaftskrise aber nicht infrage. "Wir stehen klar zu diesem Rennen. Audi wird alles daransetzen, den Le-Mans-Siegerpokal 2010 zurückzuholen", sagte Audi-Chef Rupert Stadler.
Dagegen ist Peugeot im dritten Anlauf nach dem Comeback an der Sarthe am Ziel und holten vor 230.000 begeisterten Zuschauern erstmals seit 1993 wieder den Sieg. Am Steuer des siegreichen 908 HDI saßen die ehemaligen Formel-1-Piloten Alexander Wurz (Österreich), der zum zweiten Mal nach 1996 triumphierte, sowie David Brabham (Australien) und Marc Gene, der als erster Spanier überhaupt in Le Mans siegte.
Mit 382 Runden und 5206,278 Kilometern legten sie bei der 77. Auflage des Rennens eine Rekorddistanz zurück. Ihre französischen Teamkollegen Sebastien Bourdais, Franck Montagny und Stephane Sarrazin machten den Tag der Löwen perfekt.
Rekordsieger Kristensen verpasst Erfolg
Rekordsieger Tom Kristensen (Dänemark) verpasste im Team mit seinen Audi-Kollegen Rinaldo Capello (Italien) und Allan McNish (Großbritannien) seinen neunten Erfolg. Wie 1999 bei der ersten Le-Mans-Teilnahme und 2003 musste sich Audi in der elfjährigen Erfolgsgeschichte mit acht Siegen mit dem letzten Podiumsplatz zufriedengeben.
Freudentänze gab es bei Peugeot. "Le Mans zu gewinnen ist viel, viel schwieriger als die Rallye-WM. Der Druck ist unheimlich groß, man darf sich keinen einzigen Fehler erlauben", sagte Sportdirektor Olivier Quesnel.
In Audi habe man den erfolgreichsten Hersteller der letzten zehn Jahre geschlagen, sagte Quesnel: "Das macht mich und das Team sehr stolz." Vergessen war im Augenblick des Triumphes auch ein Protest gegen Audi im Vorfeld des Rennens, der sogar von französischen Medien scharf kritisiert worden war.
Gutes Resultat für Aston Martin
Zumal Peugeot das schnellere Auto hatte und Audi deutlich überlegen war. Die Ingolstädter hatten schon in der dritten Runde den ersten Rückschlag erlitten, als DTM-Pilot und Lokalmatador Alexandre Premat nach einem Ausrutscher in einem Reifenstapel landete.
Das Schwesterauto mit Lucas Luhr (Koblenz) am Steuer war später ebenso in einen schweren Unfall verwickelt wie Benoit Treluyer (Frankreich/Peugeot) und Harold Primat (Schweiz/Aston Martin). Alle drei Fahrer blieben trotz Totalschäden an den Autos unverletzt.
Für Aston Martin sorgte der Berliner Stefan Mücke 50 Jahre nach dem ersten und bisher einzigen Gesamtsieg der Briten 1959 mit Rang vier für ein respektables Resultat. Auch Rekordsieger Porsche (16 Gesamtsiege) hatte Grund zum Jubeln; das werksunterstützte dänische Team Essex sorgte im RS Spyder für den insgesamt 97. Klassensieg (LMP2-Kategroie) der Sportwagenschmiede.