Audi peilt 50. DTM-Triumph an

SID
Vorjahreschampion Timo Scheider belegte beim ersten Saisonrennen Platz zwei
© Getty

Nach dem Vierfachsieg im ersten Saisonrennen nimmt Audi auch beim Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz den Sieg ins Visier. Für die Ingolstädter wäre es der 50. DTM-Triumph.

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Timo Scheider und Audi träumen von einem goldenen Jubiläum in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft.

Nach dem Sieg des Dänen Tom Kristensen zum Saisonauftakt in Hockenheim haben die Ingolstädter auf dem EuroSpeedway Lausitz am Sonntag (14.00 Uhr) ihren insgesamt 50. DTM-Triumph im Visier - und das im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Marke Audi.

Nach dem Vierfachsieg in Hockenheim hat Audi aber ein Handicap: Laut Reglement müssen die A4 DTM mit zehn Kilogramm mehr Gewicht an den Start gehen als die Fahrzeuge von Mercedes.

"Wir erwarten ein hartes Wochenende, an dem wir kämpfen müssen, gute Ergebnisse einzufahren", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.

Scheider: "Nur eine Momentaufnahme"

Scheider, der in Hockenheim Rang zwei belegt hatte, warnt trotz des Traumstarts vor allzu großen Erwartungen: "Das ist erstmal nur eine Momentaufnahme." Sein Ziel ist es, den DTM-Titel erfolgreich zu verteidigen, sagt der 29-Jährige: "Es wäre dann für Audi der dritte in Folge und damit ein DTM-Rekord."

Es sei ein tolles Gefühl in diesem Jahr mit der Lieblingszahl, die Startnummer eins, auf dem Auto zu fahren. Als Star fühlt er sich trotz des Titelgewinns nicht, meint Scheider.

Die Aufmerksamkeit sei aber gestiegen, er werde öfter angesprochen, habe viele Termine und sei so etwas wie ein Orientierungspunkt im Starterfeld. "Leider gibt es keinen Champions-Bonus - ich fange wie alle anderen Piloten mit null Punkten an", sagt der Audi-Pilot.

Kein Neid auf Ralf Schumacher

Dass er als DTM-Champion im Schatten von Ralf Schumacher steht, auch wenn der frühere Formel-1-Pilot hinterherfährt, stört Scheider nicht.

"Dass Ralf mit dabei ist und dieses Jahr sogar in einem neuen Auto startet, ist für die Fans und die ganze DTM eine tolle Sache", sagt der Titelverteidiger, der absolut nicht neidisch auf seinen Kollegen mit dem berühmten Namen ist: "Ich verstehe mich sehr gut mit Ralf und finde, er macht seine Sache anständig."

Scheider nimmt Schumacher sogar in Schutz: "Dass er sich als erfolgreicher Formel-1-Pilot noch schwer tut, zeigt auch das hohe Niveau in der DTM und die enorme Leistungsdichte in dieser Meisterschaft."

Sein großes Vorbild als Rennfahrer ist nicht etwa Ralfs Bruder Michael Schumacher, sondern der legendäre Brasilianer Ayrton Senna: "Neben dem großen Talent hatte Senna auch den unbegrenzten Willen zum Erfolg. Diese enorme Fokussiertheit finde ich beeindruckend."

Größter Konkurrent kommt aus dem eigenen Lager

Zunächst aber hat er seinen Teamkollegen Kristensen vor Augen. Das ist ab sofort der Mann, den es zu schlagen gilt, und dies ist alles andere als leicht, sagt Scheider. Der Däne hängt seinen Helm in der DTM zum Saisonende an den Nagel, um sich fortan ganz auf die Sportwagen-Einsätze zu konzentrieren.

"Toms Entscheidung, den Rückzug aus der DTM zu so einem frühen Zeitpunkt zu verkünden, verdient höchsten Respekt", sagt Scheider. Aber vielleicht trifft der DTM-Champion den scheidenden Kollegen bald wieder.

"Dass die 24 Stunden von Le Mans in einem Sportwagen wie dem Audi R15 TDI ein Traum für mich wären, gebe ich gerne zu", sagt er. Kristensen ist mit bislang acht Siegen der König von Le Mans.

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