Audi gibt klares Bekenntnis zur DTM ab

SID
Erfolgsteam Audi bleibt der DTM auch weiterhin erhalten
© Getty

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich hat vor dem Saisonauftakt am Sonntag in Hockenheim aufkommende Ausstiegsgerüchte seines Teams aus der DTM entschieden zurückgewiesen.

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Finanzkrise, Absatzflaute, Kurzarbeit, Entlassungen - trotz der schwierigen Wirtschaftslage hat die Audi AG ein klares Bekenntnis für eine Fortsetzung des Engagements in der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) abgegeben.

"Der Sport, den die DTM bietet, ist spannend und spektakulär. Deshalb ist mir nicht bange um diese Serie. Im Übrigen sehe ich weit und breit keine vergleichbare Alternative. Es ist die beste Tourenwagen-Serie Europas", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich vor dem Saisonauftakt 2009 am Sonntag in Hockenheim und wies aufkommende Ausstiegsgerüchte entschieden zurück.

Kosten sollen reduziert werden

Laut Ullrich wird derzeit intensiv daran gearbeitet, die Kosten weiter zu reduzieren - durch das Format der Zwei-Tages-Veranstaltung, aber auch mit Hilfe eines neuen Reglements: "Wenn das gelingt, kann die DTM gestärkt aus der Krise hervorgehen."

Mit neuen Regeln wolle man laut Ullrich anderen Herstellern den Einstieg erleichtern soll. Neben Audi ist derzeit nur Mercedes in der DTM engagiert. Ullrichs Aufruf an andere Autobauer: "Es gibt nur wenige Rennserien, die eine derart gute Kosten-Nutzen-Rechnung bieten."

Trotz der Auslandsrennen sei Deutschland der Kernmarkt der DTM, sagt der Audi-Sportchef. Die Fans würden die Serie lieben, und eine Alternative zur DTM gebe es nicht.

8000 Arbeitsplätze von der DTM abhängig

Ullrich: "Wir sind unserer Verantwortung sehr bewusst. Am Thema DTM und ihren Partnerserien hängen direkt und indirekt rund 8000 Arbeitsplätze."

Die Erfolge auf der Rennstrecke wirken sich für Audi auch beim Autoverkauf sehr positiv aus. Der Vorstand untersucht permanent die Zusammenhänge zwischen dem Motorsport-Engagement und den Verkäufen. Ullrich: "Hier lässt sich ganz klar ablesen, dass die Marke Audi dann besonders gut dasteht, wenn sie im Motorsport besonders erfolgreich war."

Stolz verweist Ullrich darauf, dass die sportlichen Erfolge in der DTM und in Le Mans dazu beigetragen haben, dass die Marke Audi die weltweite Nummer eins im Premiumsegment ist. In China habe man gerade einen Absatzrekord erzielt. Dazu passt es, dass die DTM 2010 einen Meisterschaftslauf in Shanghai austragen wird.

Ein Sponsor für diese Veranstaltung wurde gefunden, die Verträge liegen bereit. Das erfuhr der SID aus Kreisen des ITR-Vorstandes, der in der DTM für die Vermarktung und Organisation zuständig ist.

Der Star ist die Mannschaft

Ein Einheitsbudget wie in der Formel-1-WM hält Ullrich für den falschen Weg. Er glaube nicht, dass es die Aufgabe eines Verbandes sein sollte, Etats zu kontrollieren. Der Audi-Sportchef fordert in der DTM aber weitere Einsparungen: "Insbesondere die Autos müssen kostengünstiger werden.

Wir wollen es anderen Automobilherstellern auch leichter machen, in die DTM einzusteigen. Wenn man weniger Autos einsetzen muss, sinken automatisch die Kosten." Während bei Rivale Mercedes-Benz Zugpferd Ralf Schumacher im Blickpunkt steht, verfolgt Audi eine andere Philosophie: Der Star ist die Mannschaft. Und damit haben die Ingolstädter die Schwaben überholt.

Nach den Titelgewinnen durch Mattias Ekström (Schweden) 2007 und Timo Scheider (Braubach) 2008 will Audi in dieser Saison als erster Hersteller den Hattrick schaffen.

Das Psycho-Duell ist jedenfalls schon eröffnet. "Klar bekommt Mercedes durch Ralf Schumacher eine große Medienresonanz. Aber für Schlagzeilen gibt es keine Meisterschaftspunkte", sagt Ullrich und stichelt: "Uns geht es darum zu zeigen, dass Audi die besten Autos baut und mit einem sympathischen Team erfolgreich ist. Schlagzeilen um der Schlagzeilen willen, das ist nicht unser Ansatz."

Der Rennkalender der DTM