Stoner krönt sich zum Weltmeister

Von dpa
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© Getty

Motegi - Bruchpiloten statt Regenkönige: Während der Australier Casey Stoner in der MotoGP-Klasse seinen ersten WM-Titel feierte, sind die deutschen Motorrad-Fahrer im Regen von Motegi an ihre Grenzen gestoßen und haben nach einem Sturzfestival gute Platzierungen verpasst.

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Stoner reichte in dem spannenden Rennen mit Motorradwechsel Platz sechs zum vorzeitigen Triumph. Der 21-Jährige kann drei Rennen vor Saisonende von seinen Verfolgern Valentino Rossi aus Italien und dem Spanier Dani Pedrosa nicht mehr eingeholt werden.

Der siebenmalige Weltmeister Rossi wurde nur 13., Pedrosa stürzte und schied aus. Der Sieg ging an Stoners Ducati-Teamkollegen Loris Capirossi.

Ausnahmezustand Down Under

Der nervenstarke Stoner fiel im Ziel seiner Frau und seinen Eltern mit Freudentränen in den Augen um den Hals. "Wahnsinn, ich habe mein großes Ziel erreicht und bin überglücklich", jubelte Stoner.

Beim nächsten Grand Prix in seiner Heimat auf Phillip Island (14. Oktober), für den die Veranstalter bereits Zusatztribünen aufbauen, ist dem "Aussie" ein grandioser Empfang gewiss. Ducati-Pilot Stoner ist der erste Weltmeister seit 33 Jahren auf einer nicht-japanischen Maschine. Letztmalig war Phil Read 1974 auf einer MV Agusta erfolgreich gewesen.

Bradl als 15. bester Deutscher 

Der Deutsche Stefan Bradl sorgte beim Grand Prix von Japan in der 125-ccm-Kategorie mit Rang 15 für die beste Platzierung der drei deutschen Starter. Sandro Cortese konnte beim Start-Ziel-Sieg des Italieners Mattio Pasini wie schon zuletzt in Portugal das Rennen nicht beenden.

Dirk Heidolf stürzte in der Viertelliterklasse gar in der ersten Runde. Der Finne Mika Kallio sicherte sich unterdessen seinen ersten Erfolg.

Knifflige Rutschpartie

Die Fahrer rutschten im Auftaktrennen vor 57.600 Zuschauern gleich reihenweise von der nassen Fahrbahn und auch Bradl hatte anfangs Probleme. "Es waren schwierige Bedingungen. Ich bin mal kurz auf die Wiese gefahren, habe dann aber aufgeholt", berichtete der 17-Jährige, der sogar eine erneute Top-Ten-Platzierung im Visier hatte. Doch kurz vor Ende wurde auch er Opfer der widrigen Umstände. "Da habe ich wohl zu viel gewollt", ärgerte sich Bradl, der zuletzt im portugiesischen Estoril mit Rang sechs sein bestes Grand-Prix-Ergebnis erzielt hatte.

Cortese sah dagegen zum zweiten Mal nacheinander die Zielflagge nicht. Von Rang zehn gestartet, verlor er schnell an Boden und musste einige Kontrahenten vorbeiziehen lassen.

In Runde vier stürzte Cortese dann auf der Zielgeraden. "Ich hab es dann noch mal probiert, aber die Maschine lief nicht mehr gut", sagte der 17-Jährige, der in der siebten Runde mit seiner Aprilia in die Boxengasse rollte. Für Heidolf kam es auf seiner Aprilia noch dicker. Nachdem sein Stallgefährte Alex Baldolini (Italien) schon nach der ersten Kurve im Kies lag, erwischte es den Hohenstein-Ernstthaler unmittelbar danach.