10,72: Thompson dominiert auch in Brüssel

SID
Elaine Thompson unterstrich in Brüssel ihren Status als schnellste Frau der Welt
© getty

Elaine Thompson hat beim Saisonfinale der Leichtathleten in Brüssel ihren Status als schnellste Frau der Welt unterstrichen. Die 24-Jährige siegte beim letzten Diamond-League-Meeting über 100 m in herausragenden 10,72 Sekunden und lief bis auf zwei Hundertstel an ihre Saisonbestmarke heran.

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Beim Abschluss der Preisgeld-Hatz über 14 Stationen im altehrwürdigen König-Baudouin-Stadion sorgte derweil US-Stabhochspringerin Sandi Morris für das spektakulärste Ergebnis: Die Olympiazweite übersprang 5,00 m und blieb damit als erst zweite Leichtathletin nach Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa (Russland/5,06) im Freien über der magischen Fünf-Meter-Marke.

Die Äthiopierin Almaz Ayana scheiterte über 5000 m in 14:18,89 Minuten deutlich am Weltrekord (14:11,15), nachdem sie bei Olympia in Rio die Weltbestmarke über die doppelte Distanz pulverisiert hatte. Für die wertvollste Leistung des Abends sorgte die amerikanische

Doppel-Olympiasiegerin Thompson war zuvor bei leichtem Rückenwind bis auf zwei Hundertstel an ihre Saisonbestmarke herangekommen. "Ehrlich gesagt wollte ich dieses Jahr ein wenig schneller sein", sagte die 24-Jährige, "aber jetzt kann ich nach einer wundervollen Saison mit einem Lächeln nach Hause fahren."

Schippers und Williams auf den Plätzen

Hinter Thompson, die in Rio über 100 und 200 m triumphiert hatte, landete Europameisterin Dafne Schippers (Niederlande/10,97) mit deutlichem Abstand auf Platz zwei. Dritte wurde Thompsons Landsfrau Christania Williams (11,09).

Im Rennen über 400 m rollte Semenya nach verhaltenem Start das Feld von hinten auf und düpierte die Spezialistinen um Staffel-Olympiasiegerin Courtney Okolo (USA) und Staffel-Weltmeisterin Stephenie Ann McPherson (Jamaika/beide 50,51). "Das war schon ein ziemlich freches Rennen. Ich musste von hinten kommen, weil ich diese Distanz nicht gewohnt bin", sagte die 25-Jährige.

Semenya hatte sich nach einigen Problemen in den vergangenen Jahren in dieser Saison eindrucksvoll zurückgemeldet. Ihre Leistungen werden aber von einer Debatte um ihr Geschlecht überschattet. Nach ihrem WM-Titel 2009 hatte sie sich einem Geschlechtertest unterziehen müssen, die Ergebnisse wurden vom Weltverband IAAF nie veröffentlicht.

Hildebrand überzeugt

Die deutschen Leichtathleten waren in Brüssel nur noch mit einem Trio vertreten. Über 100 m Hürden lag Nadine Hildebrand (Sindelfingen/12,83) als Dritte beim Sieg der Amerikanerin Jasmin Stowers (12,78) überraschend vor der viertplatzierten Europameisterin Cindy Roleder (Leipzig/12,91). Im Stabhochsprung wurde Vize-Europameisterin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) mit 4,52 m Vierte.

Die weiteren deutschen Stars hatten sich bereits in den Urlaub oder in den Ruhestand verabschiedet. So fehlten im Diskuswerfen die beiden Olympiasieger Christoph Harting und Robert Harting - der Sieg ging an den Schweden Daniel Stahl (65,78 m) vor Polens Weltmeister Piotr Malachowski (Polen/65,27).

Die Konkurrenz der Speerwerferinnen ging ohne Weltmeisterin Katharina Molitor (Saisonende) sowie Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll (Rücktritt) über die Bühne - es siegte die Lettin Madara Palameika mit Landesrekord (66,18 m).

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