Reus kritisiert Umgang mit Dopingsündern

SID
Julian Reus verpasste mit der Staffel bei der WM 2013 und 2015 knapp einen Medaille
© getty

Der deutsche 100-m-Rekordhalter Julian Reus hat den nachsichtigen Umgang mit Dopingsündern in der internationalen Leichtathletik kritisiert und flächendeckende Nachtests bei überführten Sportlern gefordert.

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Es sei "Fakt, dass die Amerikaner bei der WM 2015 in Peking mit drei Mann die Staffel bestritten, die schon wegen Dopings gesperrt waren: Mike Rodgers, Tyson Gay und Justin Gatlin. Toll finden wir das nicht", sagte der 28-Jährige im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Konkret kritisierte Reus auch den Fall des Jamaikaners Nesta Carter, der 2008 in Peking laut Medienberichten aus seinem Heimatland gedopt war. "Er gehörte auch bei Olympia 2012 und der WM 2013 und 2015 zur jamaikanischen Staffel. Bei diesen beiden Weltmeisterschaften sind wir jeweils Vierte geworden. Da sagt man dann schon: Scheiße", sagte der Wattenscheider.

Für Reus wäre es angesichts von Carters Vita logisch, sämtliche Doping-Proben des Jamaikaners nach 2008 noch einmal zu testen. Zwar lägen bislang etwa für 2013 und 2015 keine positiven Tests vor. "Aber", so Reus, "wenn jemand 2008 betrogen hat und das 2016 festgestellt wird, warum hätte der in der Zwischenzeit damit aufhören sollen?"

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